Weltwirtschaftskrise, okay, aber da war doch noch was? Ach ja: Wir ham gewählt. Und nu? Jetzt heißt es mal warten. In quälender Langsamkeit hat es schon mal 10 Tage gedauert, bis überhaupt mal ein Regierungsbildungsauftrag vergeben war, und auch jetzt schaut es nicht so aus, als würde sich da etwas bewegen. So circa bis Weihnachten solls dauern, aber nur, wenn sich bis dahin die ÖVP überlegt hat, ob sie jetzt vielleicht doch regieren will. In der Opposition wärs ja viel schöner, die roten Gfrieser sind ja wohl selber schuld, wenn sie schon so ungeschickt jede Bewegung vom gekränkten Stolz des wieder einmal völlig ungerechtfertigt vom blöden Wähler nicht zum Ersten gemachten schwarzen Lagers abhängig machen. Mindestens zweieinhalb Monate würde das dauern, so beziffert Pröll, jene schwarze Junghoffnung ohne Hals, die den schönen Begriff "Goder" wieder zentral ins mediale Rampenlicht rückt, den Zeitraum, den man die Roten so richtig schön betteln lassen möchte.
So werd ich das in Zukunft auch machen: Wenn wer was von mir will, nehm ich mir von Vornherein kurz mal ein Vierteljahr Bedenkzeit, damit derjenige auch gleich mal merkt, dass ich nur mittels Auf-dem-Bauch-Kriechen und Analakrobatik vielleicht - aber nur vielleicht! - ausnahmsweise dazu bereit bin, möglicherweise mitzumachen. Die ÖVP, die sich so gern als staatstragende Partei bezeichnet, kann wohl nur in einem so parteitragenden Staat wie unserem existieren. Es braucht eh keine Eile - wir haben ja eine handlungsfähige Regierung! Momant mal: Hat's da nicht vor kurzem gereicht? Na, ein bissl gehts noch.
Vorschlag zur Güte, um Zeit zu sparen: Die Schwarzen kriegen alle Ressorts, Faymann macht als einziges rotes Regierungsmitglied den Krone-Pressereferenten für Pröll & Co und das Land wird ab sofort zur kirchlich-feudalen ÖVP-Erbpacht mit Wahlen alle 2.000 Jahre erklärt, damit die Gefahr gebannt ist, dass sich die ÖVP je wieder so grämen muss. Sonst gibts nämlich nächstes mal blau-orange Koalitionsverhandlungen. Man fragt sich, ob nicht alles besser wäre, als diese schwarze Persönlichkeitsstörung weiter zu unterstützen. In der Zwischenzeit bin ich geneigt, den sich jungfräulich zierenden Schwarzen höflich den Gang zum Abort vorzuschlagen. Im Ernst:Gehts scheißen.