okay.

 JH ist tot. Okay. Man hat das Gefühl, heute plötzlich in einem Paralleluniversum erwacht zu sein.

Was irgendwie schmerzt, ist das infantile Jubelgeheul in vielen Online-Medien. Der Standard musste aus gutem Grund seine Foren sperren, ansonsten wäre das pubertäre Gejauchze wohl unerträglich. Alle "Linken",die meinen, heute wäre ein guter Tag gewesen: Weiterdenken. Eine unter Haiders Partezettel im Herrgottswinkel weinend vereinte Rechte ist ein Gruselszenario, das durch den Salto Mortale wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden ist.

Also: Nicht jubeln. De mortuis nihil nisi bene? Nein. Das ginge zu weit. (Hast völlig Recht, Grigori.)

Doch die “Geste des Anstands”, seinen Tod nicht mit Befriedigung zu kommentieren, sollte denkende Menschen von jenem Lager unterscheiden, das heute JH aus politischen Gründen beweint und ansonsten nicht so zimperlich mit dem Schicksal anderer Menschen umgeht. Im Gegensatz zu jenen, die man aus politischen Gründen verachtet, sollte man diesen wiederum mehr Achtung und Respekt gegenüber
aufbringen, als einem selbst von deren Seite widerfahren würde.

Und noch eins: Man sollte in einer Demokratie auch seinen ärgsten Gegnern nicht den Tod wünschen oder gönnen. Das macht ganz schlechtes Karma und einfach keinen schlanken Fuß.