Reality Cracking

Reality Cracking: Poppen fürs Pensionssystem

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So siehts also aus, wenn sich die Junge Industrie, der Kreativblock der IV unter 40, am Reality Cracking versucht. Die Aktion mit den Kafka-Schulbüchern, die voller absichtlicher Rechtschreibfehler waren, war ja noch ganz okay, aber das Trara um die dann eh gar nicht existente Sex-Schule fordert dann doch eher zum herzhaften Gähnen heraus - vor allem die, sorry, sehr bochene Erklärungsstrategie, warum das Ganze dann eigentlich veranstaltet wurde: Man wollte damit auf die Notwendigkeit hinweisen, fürs Pensionssystem doch bitte anständig für Nachwuchs zu sorgen. Weiterlesen »

Reality Cracking: Geld, mal wieder

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Leseempfehlung: Die KRISE (man muss sie in Caps schreiben, anders gehts nicht) hat auch ihr Gutes: Mehr und mehr beginnt man sich die Frage zu stellen, ob die Malaise überhaupt mit noch mehr vom selben überhaupt kuriert werden kann oder ob nicht doch eher ein grundsätzliches Umdenken angebracht wäre. Besonders die deutschen Qualitätsmedien Zeit und FAZ zeigen sich zunehmend systemkritisch und stellen die Fragen, für die vor lauter Systemrettungspanik andernorts zu wenig Zeit übrigbleibt: Bringt's das? Wem nutzt das? Und vor allem: Ist ein System, das auf permanentem Wachstum beruht, nicht ohnedies früher oder später zum Kollabieren verurteilt? Weiterlesen »

Reality Cracking: Photorealism

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Neulich hatten wir das schon mal so ähnlich bei Steam Postcards, wo unter Beweis gestellt wurde, dass sich in Egoshootern wunderbare Fotos machen lassen.

Medienkünstler Kent Sheely hat einen wiederum etwas anderen Ansatz zum Thema virtueller Fototourismus: Er nimmt alte Kamera-Schnappschüsse und stellt sie virtuell in Spielgrafik (hier Half-Life 2, ausgerechnet - ist auch schon einige Jahre alt) virtuell nach - mit verblüffenden Resultaten, wie das Bild oben zeigt. "Facsimile" heißt das Projekt, das eindrucksvoll den Fotorealismus in Spielen unter Beweis stellt.  Weiterlesen »

Reality Cracking: Virtueller TV-Krieg

Sooo genau muss man's bekanntlich in den Medien mit der Realität nicht nehmen, weil eh schon wissen: wenn's im TV kommt, ist's quasi sowieso schon die Wahrheit. Der britische Privatsender ITV hat sich allerdings aber kürzlich doch ein bisschen zu viel aufs Recherchieren im Internet verlassen und präsentiert in einer Doku über Gaddafi Videomaterial, das eher, hm, naja, nicht real ist.

Was hier nämlich mit "IRA footage 1988" betitelt ist, stammt nicht unbedingt aus der Realität, sondern vielmehr aus dem Military-Shooter "Armed Assault II", einem strategischen Computerspiel. Weia. Für österreichische Verhältnisse schlage ich deshalb vor, in Zukunft Parlamentsdebatten mit Bildmaterial von hier  zu unterlegen. Fällt eh keinem auf.

Hoffentlich kommt aber unsere Law&Order-Partie nicht darauf, mit Beweismaterial von hier  die Terrorismusgesetzgebung noch mehr zu verschärfen. Möglich wärs!

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tamtam gaming: Steam Postcards

Steam Postcard 1

Gute Fotografie ist gute Fotografie ist gute Fotografie. Angesichts der wunderbaren Bilder, die Iain Andrews in seinem Tumblr-Blog "Steam Postcards " zeigt, ist es eigentlich fast optional, zu erwähnen, woher diese Bilder kommen.

Steam Postcard 2 Weiterlesen »

Reality Cracking Werbung: Geschlechtsverkehrssicherheit

Vor einigen Jahren haben sich die Werber der Erste und Volksbank ja bereits dem Poppen zugewandt, um den vermeintlich unerotischen Geldgeschäften den nötigen Pepp zu verleihen, wir erinnern uns: Folksbank, mit F wie Ficken .

Dieser Tage erbarmt sich erneut ein an sich fälschlicherweise als unsexy geschmähter Wirtschaftszweig unserer an Sexdarstellungen ohnedies kargenden Medienwelt und bietet ein koitales Tableau als Zeitungssujet, in dem Liebe, Sex und Zärtlichkeit, aber auch der mahnende Zeigefinger nicht zu kurz kommen - und das auf leichtfüßige, um nicht  zu sagen - hüstel - spritzige Art und Weise.

Ja, hier wird endlich einmal vorgemacht, was selbstbestimmtes Frausein in heutiger Zeit bedeutet. Man ist modern, wie die geradezu skandalöse Girl-on-top-Stellung andeutet - übrigens eine grandiose Übertrumpfung des Folksbank-Spots, in dem die schwarze Bank brav die katholisch verordnete Missionarsstellung thematisierte. Da soll noch einer sagen, es gäbe keinen Fortschritt! Weiterlesen »

Reality Cracking: Globe Genie

 

Ob Google Streetview böse ist oder nicht, mag der um seine Privatsphäre besorgte Bürger in Facebook oder per Tweet im intimen Privatkreis besprechen, eins ist aber sicher: Wer neugierig ist, hat seine helle Freude an der Welt in 3D, die sich durch Google auch auf Menschenaugenhöhe entlang vieler Straßen der Welt auftut. 

Am besten ist es natürlich, wenn es sich bei dieser Neugierde um eine ziellose, naive handelt, die nicht unbedingt rausfinden will, wo die Exfreundin samt neuem Lover genau am Ende der Bösenburger Allee eingezogen ist und wie man da am besten am Rosengitter ungesehen zum SChlafzimmerfenster klettert. Nein, die wahre Neugierde ist eine kindliche, absichtslose, die staunt und ziellos stöbert: SO sieht's also am Autobahnzubringer zur Route 29 in Illinois aus - wiss ma das auch.

Und da dieser gedankenlosen Absichtslosigkeit am besten durch einen zünftigen Zufallsgenerator gedient ist, kommt Globe Genie  gerade recht: Per Klick auf Shuffle bringt einen der magische Streetview-Teleport an zufällig ausgewählte Orte auf fünf Kontinenten. Beam me ... öhm ... somewhere, Scotty!

reality cracking: Arnold, the Musical

 

Die Brüder und Fimmusikspezialisten Jon und Al Kaplan  haben dem Gouvernator in mehreren Musical-Varianten seiner größten Filmhits würdige Denkmäler gesetzt: Beim Weiterlesen gibt's noch Conan the Barbarian - The Musical und Total Recall. Auf der Webseite  finden sich auch noch weitere Musicalisierungen von bekannten 80er-Jahre Actionkrachern. Perfekt gesmacht, wunderbarst gesungen, liebevoll mit Video versehen. Würd ich mir im Theater an der Wien ansehen!

Und natürlich sowieso den Diarrhea Detective . That shit's for real. Weiterlesen »

Reality Cracking: Metronomicon

Alexej Andreew fotografiert die russische Metro und entführt uns per subtiler (und weniger subtiler) Photoshopperei zugleich in die Welt von HP Lovecraft: Metronomicon!  (via io9 )

Reality Cracking: You just lost the game

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 Wie minimalistisch kann ein Spiel sein,  um noch ein Spiel zu sein? Was braucht man für ein Spiel? Irgendwelche Hilfsmittel? Mitspieler? Nicht unbedingt. Wo beginnt die Philosophie das Spiels - also im abstrakten Sinn seine REGELN - und wo endet sie? Muss man WISSEN, dass man ein Spiel spielt?

Das Spiel ("The Game") ist, genau genommen, so etwas wie eine indirekte Meditationsübung. Ja, die Grafik oben fasst alles zusammen, und nein, das ist kein Scherz, wie auch der liebevolle Wikipedia-Eintrag  beweist. "The Game" ist ein Gedankenvirus, eine fiese metaphysische Infektion, die sich bei allen einnistet, die davon erfahren. Vorsicht - jetzt bloß nicht an einen rosa Elefanten denken!  

Ziel des Spiels: Nicht an das Spiel zu denken. Wer daran denkt, hat verloren und muss diese Niederlage eingestehen. Danach wird weitergespielt. Das Spiel kann nicht gewonnen werden,  aber dafür verloren. (So wie jetzt gerade.)  Man kann sagen, dass das Spiel sowohl ein ironischer Kommentar auf die conditio humana als auch ein absolut dadaistisches Nonsensprojekt mit unheimlicher Ansteckungsrate ist. 

 Eins ist besonders bizarr dran: Es macht Spaß.  Ab jetzt spielt ihr alle mit, Leute! Weiterlesen »