tamtam gaming: Steam Postcards
Gute Fotografie ist gute Fotografie ist gute Fotografie. Angesichts der wunderbaren Bilder, die Iain Andrews in seinem Tumblr-Blog "Steam Postcards " zeigt, ist es eigentlich fast optional, zu erwähnen, woher diese Bilder kommen.
Die Detailaufnahmen, verlassenen Straßen, Objekte und City-Scapes, die Andrews fotografiert, stammen alle aus aktuellen Computerspielen, sind Screenshots aus - zum größten Teil - First-Person-Shootern, die dank Egoperspektive eine der "realen" Fotografie analoge Bewegung zur Motivsuche erlauben. Man sucht sein Motiv, wartet - je nach Beleuchtungsmodell - auf den perfekten Moment, wählt den idealen Schusswinkel und - klick. Per Tastendruck verwandelt sich der Aufenthalt in der virtuellen Welt in eine Erinnerungspostkarte, die so in der realen Welt nicht zu fotografieren wäre.
Iain Andrews beschränkt sich auf unbearbeitete Screenshots direkt aus den jeweiligen Spielen und lenkt den Blick auf Details, die beim normalen Spielen nicht ins Auge fallen. Seine auf "Steam Postcards" versammelten Schnappschüsse zeigen oftmals melancholisch verlassene Orte, urbane Details oder die Schönheit der virtuellen Wolkenlandschaften. Die großen Attraktionen sind nebensächlich: Die gesamte Spielwelt ist sein Motiv, auch und vor allem die toten Winkel, Ecken und Korridore, die sonst eigentlich nie im Zentrum stehen und trotzdem da sind. So gesehen rückt Iain Andrews die Nebenschauplätze in den Vordergrund und lässt die "großen Touristenattraktionen" links liegen.
Wer nun meint, das Fotografieren von künstlichen Objekten, die noch dazu jemand anderer errichtet hat, sei keine Kunst, soll mal eine Diskussion zum selben Thema mit Architekturfotografen vom Zaun brechen. Siehe oben: Fotografie ist Fotografie ist Fotografie.
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