Aus leider immer wieder aktuellem Anlass: Unterschreiben gegen die Vorratsdatenspeicherung wäre angesagt. Link zur Initiative, wo man auch direkt online unterschreiben kann, hier.
"Am 1. April 2012 tritt in Österreich die Vorratsdatenspeicherung in Kraft. Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt die Kommunikationsdaten aller BürgerInnen ohne Verdacht sechs Monate lang "auf Vorrat" gespeichert werden. Die Polizei kann überprüfen, mit wem Du, wann, wie lange telefoniert und vor allem wo Du dich zu diesem Zeitpunkt aufgehalten hast. Der Versand und Empfang aller SMS Nachrichten wird mitprotokolliert. BeimVersenden von E-Mails werden Sender, Empfänger und Zeitpunkt der Nachricht aufgezeichnet. Egal welches Handy du verwendest, dein aktueller Standort wird mitprotokolliert. So lassen sich genaue Bewegungsprofile von Handynutzern erstellen. Weiterlesen »
Ein schlechtes Jahr für Diktatoren, 2011 - nun ist also auch Kim Jong-il gestorben, der unbestritten neben Gaddafi eine der schillerndsten Gestalten dieses Planeten war. Wiki sagt zum Thema Legendenbildung: "Laut offiziellen staatlichen Angaben soll Kim Jong-il Kampfflugzeuge gesteuert und Opern komponiert sowie über ein fotografisches Gedächtnis verfügt haben. Außerdem führte er laut diesen offiziellen Angaben Regie bei international anerkannten Filmen. " Unvergessen sein Porträt in "Team America" der Southpark-Macher Stone und Parker; das musste ich oben verlinken, weil auch der Tod Diktatoren nicht vor Spott und Häme verschont; so weit kommt's noch. Mal ehrlich, wer die Anbetung so vieler Menschen mit Macht erzwingen musste, muss ganz schön erbärmlich gewesen sein.
So siehts also aus, wenn sich die Junge Industrie, der Kreativblock der IV unter 40, am Reality Cracking versucht. Die Aktion mit den Kafka-Schulbüchern, die voller absichtlicher Rechtschreibfehler waren, war ja noch ganz okay, aber das Trara um die dann eh gar nicht existente Sex-Schule fordert dann doch eher zum herzhaften Gähnen heraus - vor allem die, sorry, sehr bochene Erklärungsstrategie, warum das Ganze dann eigentlich veranstaltet wurde: Man wollte damit auf die Notwendigkeit hinweisen, fürs Pensionssystem doch bitte anständig für Nachwuchs zu sorgen. Weiterlesen »
Diese Frage muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Dass die Apples, Facebooks, Googles, Samsungs etc. dieser Welt wohl Interesse haben, leuchtet natürlich ein.
Dass Produkte möglichst schnell veralten sollen, auch!
Wers noch nicht gesehen hat: Schaut euch bitte diese Doku an, Teaser siehe unten:
Sehr eigen, was Roland Düringer im letzten Donnerstalk ever als Betthupferl zum Besten gegeben hat. Irgendwie bezeichnend für Österreich, dass ein Volksschauspieler wie Düringer in der leider etwas abgehalfterten Politkabarettsendung des proporzbesetzten Staatssenders eine, tja, halblustige Halbpersiflage auf das global auftretende Phänomen "Wutbürger" abliefert (in der Einspielung vor diesem Schlussplädoyer war Düringer übrigens deutlicher als Wutbürger-Witzfigur zu sehen). Dabei merke ich zumindest schmerzhaft, wie aufgesetzt das Ganze eigentlich ist - bei allem inhaltlichen "Eh" spießt's sich irgendwie trotzdem. Vielleicht ists ja was Formales, was mich stört: das bundesdeutsche Wort "wütend" hat Herr Hinterholzhacht wohl ansonsten zu Recht nicht in seinem Wortschatz, vor allem, wenn es so schöne Austriazismen wie "angfressen" oder "augfäut" zur Wahl gäbe.
Vielleicht ist das ja ebenso ein kleineres Problem des österreichischen Kabaretts - oder des österreichischen Gemüts? -, dass man ja sowieso gewohnt ist, der Realität mit einem respektablen Grant zu begegnen? Ob so viel jahrhundertelangem Angfressensein fällt es dann halt auch schwerer, den Moment zu übernasern, ab dem der Normallevel Grant zu wenig wäre. Die Welt steht nimmer lang! Denn natürlich muss man angesichts all dessen, was sich in den Spätstadien des Kapitalismus täglich ereignet, mit ganz, ganz großem Grant reagieren. Projekt für alle: Den nächsten Finanzspekulanten, den wir treffen, rammen wir mit dem nächsten Politbonzen ungespitzt in die tieferen Erdschichten des Planeten. Ich hab gehört, da solls Gold geben - ist ja angeblich krisensicher. Weiterlesen »
12 Minuten über Bhutan. Jetzt weiß ich auch, warum noch niemand, den ich kenne, dort länger verweilt wäre oder dies kleine abgeschottete Königreich als Reiseziel gewählt hätte, kostet es doch 200USD pro Tag (!) Aufenthaltsgebühr für Reisende. Der Beitrag stammt aus der sehr empfehlenswerten geopolitischen Sendereihe "Mit offenen Karten" auf arte, ein Magazin, das es schon 20 Jahre lang gibt. Regelmäßig anzusehen hier, es gibt auch einige Ausgaben auf youtube.
Leseempfehlung: Die KRISE (man muss sie in Caps schreiben, anders gehts nicht) hat auch ihr Gutes: Mehr und mehr beginnt man sich die Frage zu stellen, ob die Malaise überhaupt mit noch mehr vom selben überhaupt kuriert werden kann oder ob nicht doch eher ein grundsätzliches Umdenken angebracht wäre. Besonders die deutschen Qualitätsmedien Zeit und FAZ zeigen sich zunehmend systemkritisch und stellen die Fragen, für die vor lauter Systemrettungspanik andernorts zu wenig Zeit übrigbleibt: Bringt's das? Wem nutzt das? Und vor allem: Ist ein System, das auf permanentem Wachstum beruht, nicht ohnedies früher oder später zum Kollabieren verurteilt? Weiterlesen »
Zum Glück gibt es den Staat, der dafür sorgt, dass seine Bürger sicher sind – und bleiben. Ein zwangloses Interview aus aktuellem Anlass.
So! Tschuldigung, dass wir Sie ein bisserl warten haben lassen … aso? Zwölf Stunden? Doch erst? Na, umso besser, dann hatten Sie ja zumindest schon ein bisschen Zeit, sich Gedanken zu machen, warum Sie jetzt hier sind, nicht? … Moment, Moment, jetzt beruhigen Sie sich, eins sag ich Ihnen jetzt ganz klar in aller Freundschaft: An andern Ton, bitte, ja? Also: Was glauben S’ denn, warum Sie die Kollegen von der Exekutive hierher zu mir in den Keller gebracht haben? Keine Ahnung? Das wissen S’ nicht? Das ist ein Versehen? Ein Irrtum?!? Hören S’, Sie glauben also, ich und die Kollegen im Ministerium für staatliche Sicherheit sind unfähig? Soll ich jetzt das als Ihre Aussage aufschreiben? … Wie bitte? A bisserl lauter …? Ah net. Hab ich mir gedacht. Sie sind unschuldig, sagen S’? Na, dann haben S’ ja nix zu befürchten und können mir ja sicher ein paar Fragen beantworten, gell? Weiterlesen »
Potzblitz. Die taz "kooperiert" mit Max Schrems, weltberühmt dafür, als Europäer, noch dazu Österreicher, als Erster konkret seine gesammelten Daten von Facebook eingefordert zu haben. Dazu wurde sogar extra obiger Spot produziert. Schön und gut, Facebook böse, eh schon wissen. Richtig und wichtig. Komisch nur, dass diese Story eigentlich schon fast zwei Monate alt ist; der Standard berichtete damals, die taz hat "nur" die Daten ausgewertet und visualisiert. Weiterlesen »