Politik

realität 2

Noch sind die Kabarettisten da, aber sie lesen schon nur mehr fremde Texte:

Weil so ein G'riss war um die erste "Vorlesung" der Grasser-Haberer-Telefonprotokolle und die Zählkarten für den Zusatztermin schon weg sind, hier, bitte:

Teil 2, Teil 3 Weiterlesen »

realität

kaum zu glauben. die kabarettisten sind bald ihren job los, seht selbst:

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Ein offenes Email an unsere EU-Parlamentsmitglieder

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Guten Abend.

Als Mitglied des europäischen Parlaments werden Sie in den kommendenTagen über die Annahme des Gallo-Reports  abstimmen. Da Ihre Partei fast zugleich in einigen wichtigen Bundesländern wahlkämpft, wird Ihre diesbezügliche Abstimmung nicht ganz unbemerkt bleiben.

Da in Österreich bedauerlicherweise - meiner Einschätzung nach - keine der Parteien Themen der Digitalen Kultur oder des Urheberrechtsschutzes im Internet besondere Bedeutung zumisst, wird dieses komplexe Thema meiner Ansicht nach stets zu undifferenziert und einseitig von Industrieinteressen geprägt abgehandelt.

Sie entscheiden diese Woche über einen Antrag, der, wie Sie wissen, von Bürgerrechtsbewegungen wie La quadrature du net  stark kritisiert wurde. Ich teile diese Kritik und möchte Sie auf diesem Wege wissen lassen, dass es diese in der offiziellen Politik Ihrer Parteien wenig zu ihrem Recht kommende "Generation Internet" schon gibt - als politische,aktive und mit dem Leitmedium des kommenden Jahrhunderts extrem gut vertraute Gruppe von potenziellen Wählern.

Eine Partei, die für den Gallo-Report in seiner jetzigen Form stimmt, wird von mir in Folge wegen absoluter Verkennung der Realität in Bezug auf unsere technologische und soziale Zukunft niemals eine Stimme bei nationalen oder internationalen Wahlen bekommen. Ich habe außerdem ein ziemlich gutes Gedächtnis, was gebrochene Versprechen betrifft.

Ich erlaube mir, dieses Email an Sie offen auf meiner Webseite www.tamtamvienna.com  abzudrucken.

Mfg
 le tamtam 

"We're from the Internets"

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Pope or Hitler?

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Nachdem der olle Papst ja in UK nichts Dringlicheres zu tun hatte, als vor dem bösen Atheismus zu warnen , der ja bekanntlich im 20. Jahrhundert allein verantwortlich für den Zweiten Weltkrieg war, gibt's hier ein interessantes Quiz , in dem Aussagen von Adolf Hitler und des Papstes gegenüber gestellt werden. Ein interessantes Mosaiksteinchen im Kampf gegen das öde Argument, Hitlers immer behaupteter Atheismus hätte quasi automatisch zum Holocaust geführt. Jaja,  wer euren Scheiß nicht glaubt, muss wohl böse sein. Weiterlesen »

Werdet Österreicher!

Angesichts dieses  doch eher überraschend dämlichen Telepolis-Artikels zu Wien zeigt sich aber zumindest im Forum die vitale Widerstandskraft des Österreichischen gegenüber der deutschen Fehlinterpretation des österreichischen Wesens, samt Verlinkung auf diese wunderbare Qualtinger-Rarität. Zitat des TP-Kommentators Arthur_B: Weiterlesen »

Webzeug

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Weil man leider nur zu selten hierzulande eine sinnvolle, unaufgeregte Meinung zu Themen der Webpolitik findet, hier ein anderer Blick auf die Google-Streetview-Debatte, die ja auch Österreich mit einer Harke gestreift hat. Was natürlich dann doch wieder böse ist an Google: Die Sache mit der Netzneutralität, die zu erklären in Österreich bisher  nur die Futurezone  so richtig hingekriegt hat. 

Übrigens ist seit kurzem flattr  in einer offenen Betaphase. Zur Erinnerung: Flattr, gegründet vom Pirate-Bay-Mitgründer Peter Sunde, soll freiwilliges Bezahlen von Kleinstbeträgen im Internet vor allem für Blogs oder andere Privatkünstler möglich  machen - ein ernstzunehmendes Alternativmodell, um im Internet kleinen Künstler oder Autoren schnell und direkt etwas Anerkennung zu zeigen.

Wie es genau funktioniert, kann man auf der Homepage in einem Video nachsehen, die Kurzversion geht so: Ich bezahle im Monat einen von mir bestimmten Fixbetrag, zum Beispiel 10 Euro, auf mein Flattr-Konto ein und kann diesen gesamten Betrag an beliebig viele Seitenmacher verteilen, quasi als "Trinkgeld" oder kleine Anerkennung. Wenn ich im Monat 10x klicke, kriegt also jeder der von mir freiwillig Belohnten 1 Euro - wenn ich 2 mal klicke, kriegt jeder 5 Euro.

Wenn's funktioniert, gewinnt Kevin Kellys und Cory Doctorows Idee von den "1000 true fans"  an Fahrt. Cross fingers. Weiterlesen »

Dichand tot

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Ich habe es öfter mal gesagt: Wenn Hans Dichand tot ist, wird sich vielleicht etwas zum Besseren ändern in Österreich.

Jetzt ist es so weit. 89 Jahre alt geworden, von denen er fast 50 Jahre das Hirn vieler Mitmenschen aufs praktische Kleinformat gebracht hatte. Man hat's manchmal vergessen, wie niederträchtig, wie provinziell, wie heimtückisch und hinterfotzig dieses Blatt ist, weil man die Krone - ich weiß es von mir, und den meisten von euch gehts wohl genau so - so gut wie nie tatsächlich gelesen hat. Beim Friseur vielleicht, im Cafe, in der Ubahn. Wenn man sie selten gelesen hat, konnte man es vielleicht vergessen, und die Ablehnung dieser Zeitung als gewissen Elitarismus betrachten, als Übereinkunft, als Herabblicken auf den "Mainstream". Soooo schlimm kaonnte es ja doch nicht sein.

Doch.

Wenn ich  sie dann hin und wieder mal doch aufschlug und tatsächlich las, war ich immer fassungslos. Über die unverhohlene Fremdenfeindlichkeit, über den beschissen kleingärtnerischen Mir-san-mir-Geist, über die faschistische Law-and-Order-Folklore, über das konstante Anti-Europa-Gebrülle.

Vor allem darüber, dass so ein großer Prozentsatz an Menschen dieses Landes tatsächlich glauben, SO sehe eine Zeitung aus, dass es ganz normal sei, dass überall Kampagne und Tendenz ist, dass die Krone wirklich informieren statt indoktrinieren wolle. Und die Leserbriefe. Der dumpfe Spiegel der dumpfen Hetzer, die sich gegenseitig narzisstisch zuriefen, wo es lang geht in diesem kleinen Land, das nur uns gehört, und alle, denen das nicht passt, sollen sich schleichen.

Menschen, die so denken wie die meisten Leserbriefschreiber der Krone, sollen nicht durch das größte Medium des Landes unterstützt werden. Sie sollten sich schämen und bei Bedarf psyhologisch betreut werden.

Man sagt so etwas nicht: Aber gut, dass Dichand tot ist. Ich atme auf. The witch is dead.

Hier ein richtiger Nachruf, der alles sagt, was zu sagen ist . Ein Auszug:

"Dichand ließ den ehemaligen Nationalsozialisten Viktor Reimann 1976 eine Schmähserie über Österreichs Juden schreiben, die gerichtlich verboten wurde. Er versuchte 1982 mit einer massiven Medienkampagne die Todesstrafe in Österreich wieder salonfähig zu machen. Er unterstützte die grün-nationale Hainburg-Bewegung aus miesen Blut-Heimat-Boden-Gründen (und nicht als Engagement für den Dammhirsch und die Auschnepfe), er schrieb den Nationalsozialisten Jörg Haider in den Himmel, nur um ihn wegen Schüssel wieder fallen zu lassen. Dichands wenige Misserfolge (Hainburg-Volksbegehren, Schüssel-Gegnerschaft) beweisen: Dichand tat das Meiste aus Überzeugung. Das halte ich für bewiesen. (...)  Mit Hans Dichands Tod ist der zweite Weltkrieg auch in Österreich zu Ende gegangen. Sollte irgendwer trauern, dann ist mein Mitgefühl mit ihm, wie mit jedem Trauernden. Ich glaube, um Dichand trauern wenige. Ich sicher nicht."

Vielleicht wird dieses Land jetzt ein bisschen normaler, europäischer. Ich hoffe es.  Weiterlesen »

Fußball, völkerverbindend

Okay, die Vuvuzelas  tragen jetzt nicht grade dazu bei, die Freude an der südafrikanischen Kultur zu entdecken, aber das vermehrte Medieninteresse für den schwarzen Kontinent sehr wohl. Fantastisch wie immer dabei die letzte Folge von arte Tracks, die sich ausschließlich der Musik- und Kunst-Szene in Südafrika gewidmet hat; für kurze Zeit noch hier iom arte-Archiv anzusehen. Eine ziemliche Wundertüte, das Ganze.

Neben der unvermeidlichen Antwoord  ist mir dabei besonders Inge Beckmann ins Auge gestochen, die an obigem Fiolm, soweit ich das verstanden habe, musikalisch beteiligt war. 

Ansonsten bin ich grade dabei, hier keine Wortmeldung zur Covergestaltung  samt Titelstory des aktuellen Falter abzugeben. Nur so viel: Dass AT sein weniger als viertellustiges Diktum von den Meerschweinchen  sozusagen traditionsgemäß auch hier wieder als Dauerprovokation vor sich herschwenkt, sagt eigentlich so ziemlich alles über den bedauernswerten Geisteszustand der  angeblich besten Stadtzeitung Europas in Belangen der digitalen Kultur aus. 

Ironie am Rande: Da die Falter-Homepage  ja bekanntlich nach wie vor die Ambition hat, die Style-Großtaten des Jahres 1989 zu perpetuieren und selbstverständlich nie & nimmer niemals nicht mehr als das absolut Notwendigste gratis und ohne Bezahlung im Netz den gierigen Alles-umsonst-Parasiten (that's us, babies!) in den Rachen werfen würde, gibts den Text von Thurnher-Versteherin-aber-iPhone-und-Twitter-doch Ingrid Brodnig selbstverständlich nicht online für lau - DAS WÄR JA NOCH SCHÖNER! - , sondern nur auf toten Bäumen, bis er nach Verkaufsschluss nächste Woche dann exklusiv in der Nationalbibliothek aushebbar wird..

PSSSSST! He! Auf Brodnigs Blog  gibts ihn aber doch. Insubordination durch die Hintertür - weil der Chef merkts eh nicht? Whatever.

ACTA: Diese Abkürzung sollte man sich merken

Lesestoff fürs Wochenende. Wem die Abkürzung ACTA nix sagt - weiterlesen und Sorgen machen. Als Einstimmung das wundernette "Home Taping kills Music" von Dan Bull sowie der Verweis auf die immer lesenswerte "Monde Diplomatique", die das viel besser sagt, als ich das jemals könnte .

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tamtam TV: The Power of Nightmares

Wikipedia sagt:

"The Power Of Nightmares ist eine dreiteilige Dokumentation von BBC, welche eine Verbindung zwischen den US-amerikanischen Neokonservativen und der Stilisierung von Terror in der heutigen Zeit herstellt.

Die Reihe erklärt zuerst die Entwicklung der Ideale in der muslimen Welt, um sie später jener der wachsenden US-amerikanischen neokonservativen Ansicht der 60er Jahre und auch heute gegenüberzustellen und zu analysieren. Dabei werden auch Philosophen wie Leo Strauss mit der aktuellen Führung der US-Regierung in Verbindung gebracht und mit der momentanen politischen Weltsituation verglichen.

Organisationen wie Al-Qaida oder Taliban stehen hier im Mittelpunkt der Argumentation, dass Regierungen ihre Bürger mit falschen Informationen basierend auf Angst versorgen, um Phantomfeinde zu verfolgen, welche angeblich bei weitem nicht die Absichten und Macht haben, welche öffentlich verbreitet haben. Dabei erforscht die Produktion die Hintergründe der psychologischen Propaganda, welche die aktuelle Weltpolitik beherrscht und die Masse mit dem Gedanken versorgt, dass die Welt einen Feind bekämpft, welcher in Wirklichkeit gar nicht existiert bzw. gänzlich andere Ziele verfolgt.

Die Erstaustrahlung fand am 3. November 2004 im englischen Fernsehen statt." Weiterlesen »