Empfehlung: Schwervon!

Konzertempfehlung für Ostersonntag! 

Schwervon! 

Zur Beschallung hat sich ein Freistädter angekündigt, den man nicht so oft an den Plattentellern sieht. Wer steckt da wohl hinter Patsy S....

Traisengasse-Pjöngjang direkt

 Nordkorea ist ja jetzt nicht unbedingt das heißeste Reiseziel der Welt, zumal der geheimniskrämerische Schurkenstaat auch pingelig aufpasst, wer als Tourist wo was besichtigt. Ein Stadtgenosse hat es allerdings geschafft, 13.000 Kilometer mit der Eisenbahn bis nach Pjöngjang zu fahren, die nordkoreanische Grenze ganz nonchalant ohne großes Aufheben im Zug zu übertreten und somit eines der am wenigsten fotografierten Länder der Welt, das wie unter einer kommunistischen Zeitglocke lebt, abzubilden und auf seinem pedantisch dokumentierten Reiseblog unseren neugierigen Blicken zur Verfügung zu stellen.

Obacht: Viiiiiele Zugfotos, beginnend mit der S-Bahn-Station Traisengasse in Wien. Schönen Montag!

schlommo on the dex

Für gaaaaaanz schnell entschlossene...!!!

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Frühling! Web-Cocktail, mix & enjoy

Tun wir mal so, als wär der Winter vorbei. Ich empfehle folgenden Do-it-Yourself-Verwirrungs-Cocktail, um den Winterstaub abzuschütteln: Ein Klick hierher führt zu einer Lesung des unvergleichlichen W.S. Burroughs, ein Klick hierher führt zur Bizarrität du jour. Für den optimalen Effekt bitte Burroughs im Hintergrund laufen lassen und die wunderbunte Welt der Boobah Zone erforschen. Instant Spring Confusion.

Paranoia Weekly

Gangster Frankenstein

Ein bisschen Paranoia kann ja durchaus fruchtbar sein, wie die hellsichtigen Werke von Philipp K. Dick und William S. Burroughs zeigen. Natürlich ist nichts so, wie es scheint. Irgendjemand kocht immer sein eigenes Süppchen: ob die Juden, die Regierug, die Kommunisten oder ein "Worldwide Mad Deadly Communist Gangster Computer God".

Gottseidank gibt es Menschen wie Francis E. Dec (1926-1996), die sich vom System nicht sedieren lassen und uns ungeschönt die gesamte Wahrheit ins Gesicht schmettern - auch wenn sie vom SYSTEM dafür als wahnsinnig abgestempelt werden.

Der ehemalige Jurist aus New York entdeckte in den 50ern eine globale Verschwörung, die den katholisch-kommunistischen Mulatten-Juden die Weltherrschaft sichern sollte. Weitere Zutaten: die CIA (natürlich), vergiftete Schreibmaschinen, obskure Implantate, ein jahrtausendealter slowenisch-polnischer Computergott, Frankenstein-Radiosender, Gedankenkontrolle und - wie kann es anders sein - der Kennedy-Mord. Na, wenn das nichts ist.

Bereit für die ungeschminkte Wahrheit? Hier gib's die volle Ladung in Wort, Bild und Ton. 

Denn: "Paranoia means having all the facts." (W. S. Burroughs).

Schönen Montag noch.

Dinge die wir nie im Kino sehen werden:

Die Welles´sche Version von The Magnificent Ambersons:

Gut finanziert, ambitioniert und ausgefeilt, mit dem Anspruch, den Vorgänger, Citizen Kane noch zu übertrumpfen.
Darf man Orsonwellesianer glauben wäre ihm das auch gelungen - wäre Welles' Endschnitt je herausgekommen.

Die erste Schnittfassung unter Welles' Kontrolle hatte 131 Minuten, aufgrund der Missgunst des produzierenden Studios ob missratener Test Screenings (das Publikum fand den Film einfach zu niederschmetternd und wollte nach dem Bombardement Pearl Harbors und dem Eintritt in den 2. Weltkrieg lieber anderes sehen) schnitt Robert Wise den Film vollends um und lies massig Material weg, rearrangierte und drehte Szenen neu.

Am Ende kam ein lauwarmer 88-Minuten-Film heraus, anstatt einem düster-deprimierend beschriebenen Abgesang Welles'.

Das übrige Rohmaterial wurde vom Studio, RKO, vernichtet.

tamtam gaming: Nevermore 3

Grad rechtzeitig zum Wochenende: Nevermore 3 ist ein betörend schönes Browsergame, das Freunden von Samorost und Knytt für eine knappe Stunde aufs Bezauberndste beschäftigen wird. Die handgezeichnete Grafik ist allerliebst und stylisch, der Sound kann sich hören lassen, und das Charakterdesign macht allen Spaß, die sich an den Mummins noch nicht sattgesehen haben. Minimalistisch auch die Interaktionen: Es kann nur gesprungen werden, wenns mal nicht weitergeht, reicht meist der Weg zurück.Ein wunderbar liebenswertes Minigame. Und wer vom Erforschen nicht genug bekommt, kann sich dann ja noch immer am Granddaddy der sinnlosen Exploration, Seiklus, versuchen. Weiterlesen »

Empfehlung: Mindless Self Indulgence: Frankenstein Girls Will Seem Strangely Sexy

 Mindless Self Indulgence, "NYC's first industrial, jungle, rock, punk, techno freaks", habens nicht so mit der feinen Klinge, sondern hauen lieber feste auf den Putz.

Mit Verweis auf das "Alter Scheiß Manifest" sei hier mal ein Lieblingsalbum vorgestellt, das vordergründig so gar nicht zu dem passt, was klischeetechnisch dem admin so an Sound zugedacht wird: "Frankenstein Girls Will Seem Strangely Sexy" aus dem Jahr 2001 ist ein Soundwirbelsturm aus 30 Soundminiaturen, die in ihrer Abgefahrenheit, aber auch in ihrer Angriffslust gegenüber uneingehörten Ohren ihresgleichen suchen.Die späteren Alben haben das nicht mehr so ganz geschafft, leider.

In der eigentlich schändlichen Mode, Unvergleichbares herbeizuzitieren: "FGWSSS" ist etwa so, als würde Mike Patton mit den Red Hot Chili Peppers ein Punk-Album machen, und das alles auf isi-Patronen. Im Fast Forward. Mit Fastrap- und Falsett-Einlagen. Ach was, der Sound ist nicht zu beschreiben.

Anspieltipps:  "Cocaine and Toupees", "Dicks are for my friends",  "Faggot",  das fantastische "Futures", das mit nur einer Minute auskommt, und das unglaubliche "Golden I", ach, das ganze Ding ist genial.

Soundscherzkekse, augfgepasst: "Backmask", der erste Track des Albums,ist ein Scherzerl für Led-Zeppelin-Satanisten. "Do your homework", indeed.

Allerdings sollte man sich darauf vorbereiten, beim ersten Mal Hören eher verstört zurückzubleiben, doch das ist schon recht so. Ich zB hab das Teil eigentlich stundenlang beim doch recht hochkonzentrierten Arbeiten  gehört :-). Freak-Punk fürs Kinderzimmer auf Crystal Meth. Empfehlung.

Killerdoofheit

 Es lässt mich nicht los. Trotz Ankündigung, zu Winnenden nix mehr zu sagen, muss ich doch mit ungläubigem Kopfschütteln die Aktionen beim großen Bruder Deutschland quittieren. 

"Pressemitteilung

der mysuccess GmbH


Schüler verzichten auf Killerspiele


Die Politik diskutiert - ein Schülernetzwerk reagiert - Zeichen gesetzt


Alsdorf, 26.03.2009


Die Koalitionsparteien diskutieren nach dem furchtbaren Amoklauf von
Winnenden über umfangreiche Konsequenzen. Auf der Liste steht unter
anderem das Verbot von sogenannten Killerspielen im Internet, die die
Gewalt unter Jugendlichen verharmlosen und die Gewaltbereitschaft in
erheblichem Maße fördern.


Wie man diesen Killerspielen Einhalt gebietet, zeigt ein in Deutschland
einzigartiges Projekt eines neuen Schülernetzwerkes im Internet.
Gründer von mysuccess.de und Geschäftsführer der mysuccess GmbH, Hans
Volkmann:"Wir als Schüler-Community haben gegenüber unseren Mitgliedern
und gegenüber Eltern, aber auch Pädagogen eine große Verantwortung. Um
dieser gerecht zu werden, muss sich bei uns jedes neue Mitglied einem
Verhaltenskodex unterwerfen, der den vollkommenen Verzicht von
Killerspielen beinhaltet. Nur so können wir Veränderungen direkt an der
Basis bewirken. Sollte ein Mitglied unseren Verhaltenskodex nicht
akzeptieren, verweigern wir diesem eine Mitgliedschaft in unserer
Community. Auch bei einem Verstoß reagieren wir umgehend und schließen
das betroffene Mitglied aus unserer Gemeinschaft aus."


Jüngst hat Bundespräsident Horst Köhler angemahnt, schärfere
Bestimmungen für Gewalt verherrlichende Killerspiele zu fordern und
bezeichnete es als Frage der Selbstachtung, derartige Spiel abzulehnen.


Auch Prominente wie der chinesische Pianist Lang Lang gehen mit gutem
Beispiel voran. Er habe sich in der Vergangenheit mit Killerspielen die
Zeit vertrieben und sich abgelenkt. "Diese Gedankenlosigkeit können wir
uns nach diesem Amoklauf nicht mehr leisten", so Lang Lang."

Diese Gedankenlosigkeit darf man sich nicht mehr leisten, sonst kommt der Blockwart und schmeißt einen aus der erfolgreichen Streberjugend von mysuccess. Klar, durch konsequente Ausgrenzung verdächtiger Sonderlinge erreicht man garantiert, dass sie sich brav und friedlich in die Gemeinschaft eingliedern. Mobbing für den Frieden!

Tja, wenn halt nur mal jemand den propagandistischen Begriff "Killerspiele" so definieren könnte, dass damit irgendwas gemeint ist: Die furchtbaren Beispiele, die die Experten immer bringen, sind ja leider allesamt nur Hirngespinste. Wissenschaftliche Zusammenhänge herzustellen funktioniert zwar nicht, aber hey! Wenn wir's uns nur ganz fest wünschen, dann passiert auch nix mehr.

Voila - wieder ein großes Problem der Welt gelöst! Hab ich mir ja gleich gedacht, dass die Eltern, die Gesellschaft und die harmlosen Schusswaffen Sportgeräte nicht dran schuld sein können.

21st century masters: Roberto Kusterle

Der Italiener Roberto Kusterle macht Fotos, die in ihrer surreal-bizarren Themen- und Formgebung an Dave McKean, Salvadore Dali, aber auch Hieronymus Bosch oder Pieter Brueghel erinnern. Seltsame Bilder, die manchmal an der Grenze zum Surrealismuskitsch entlangschrammen, aberdennoch immer die Qualität von Traumsequenzen haben oder die Mythologie als Archetypen auf originelle Weise hinterfragen. Es lohnt sich, die Bilder in den Galerien genauer anzusehen.