KLUB MOOZAK #19 - heute ab 21h im fluc - LIVE: One Man Nation (SG) + Skylla (AT, Editions Mego)

der trend bestätigt sich immer mehr: musiker aus dem weiten feld der experimentellen klänge sind zu einem grossteil vegetarier und auch der prozentsatz der veganer wird immer höher. für die moozaks und die musizierenden gäste gibt es heute daher karottensuppe mit dille. für euch gibt es bei der 19. ausgabe von klub moozak fleischig-schwebende texturen, idm-geknurpse und schräge töne vom allerfeinsten:

EMERGENCY UPDATE: leider müssen wir das konzert von "skylla" kurzfristig absagen, da einige essentielle maxmsp/lloopp patches mit einem plötzlichen festplatten-crash flöten gegangen sind. wir werden uns bemühen, das konzert sobald als möglich nachzuholen!

KLUB MOOZAK #19 - 11.03.2009 - FLUC/VIENNA

2009-03-11 // 21.00 cet
moozak.org presents
KLUB MOOZAK #19
fluc/vienna

LIVE:

One Man Nation (Singapor)
Skylla (AT)

MOOZAK RESIDENT DJs

Clemens Hausch
Ambient Animal
Gerald Krist

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Claude Lelouch: C'était un Rendezvous (1978)

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"On an August morning in 1978, French filmmaker Claude Lelouch mounted
a gyro-stabilized camera to the bumper of a Ferrari 275 GTB. (...)

No streets were closed, for Lelouch was unable to obtain a permit." 

"Lelouch was arrested after the first showing of the movie, and so the
footage spent many years underground, and only recently was re-released
on DVD. Also, in 1992 Pyramid Film and Video released a low-quality
tape priced at fifty dollars, making it one of the most expensive
videos to obtain."

Großstadt und Bewegung, filmisch festgehalten und schwerst kriminell. Mashup mit Google Maps hier. (mehr Info hier)

Nachahmung verboten!

Reality Cracking: Craig, Melbourne

 Montag! Getreu dem tamtam-Motto "Verwirre Dich täglich" plakatiert ein Unbekannter in Melbourne, Australien, seit einiger Zeit die obskursten Handzettel, die jeden Leser wohl zumindest kurzfristig verstört zurücklassen. Besonders witzig etwa das an einem Laternenpfahl affichierte Verkausfsangebot für just diesen Laternenpfahl ("Meet me here at midnight if you're interested. Bring a spade.") oder die fabelhafte Eröffnung "I'm pretty sure I've invented a time machine. All going according to plan, I'll materialise here at 11.37AM on Friday. This is just a courtesy note to make sure you're not standing in this spot at that time.Things might get quite messy if you are."

Eine, wie ich finde, großartige Idee, die mich ein bisschen an R.A: Wilson's "Schrödingers Katze: Das Universum nebenan" erinnert, in dem der Kleinwüchsige Markoff Chaney ("midget" = Zwerg) in seinem Büro obskure Nachrichten aufhängt, die er mit "Das MGT." unterzeichnet, unter anderem das wunderbar subtile:

"KEIN ANGESTELLTER VERLÄSST DAS STOCKWERK

ODER SCHAUT ZUR TÜR HINAUS

OHNE AUSDRÜCKLICHE GENEHMIGUNG

EINES VORGESETZTEN.

DAS MGT."

 Zur Nachahmung in Wien empfohlen. Schönen Montag!

Urban Exploration: Shadow of Chernobyl

Prypjat, die Stadt in unmittelbarer Nähe des Atomreaktors von Tschernobyl, ist so etwas wie der heilige Gral der Urban Exploration.

Wiki: "Hier wohnten zum Zeitpunkt der Katastrophe von Tschernobyl
etwa 48.000 Menschen, die meisten von ihnen Arbeiter im Kernkraftwerk
und ihre Familien. Damit liegt Prypjat mitten in der unbewohnbaren
30-Kilometer-Zone rund um das havarierte Kraftwerk.

Aufgrund des schleppenden Informations- und Notfallmanagements wurde
Prypjat erst 36 Stunden nach dem Reaktorunfall evakuiert. Da die
Bewohner im Glauben gelassen wurden, bald wieder nach Hause
zurückkehren zu können, sind auch heute noch viele Häuser im
Originalzustand; die Siedlung ist eine Geisterstadt.

In Prypjat gibt es noch heute einen Rummelplatz mit Riesenrad und
Autoscooter. Der Rummel sollte am 1. Mai 1986 eröffnet werden, wozu es
aufgrund der Reaktorkatastrophe nicht mehr kam."

Kein Wunder, dass dieses Setting auch perfekt als virtueller Spielplatz für STALKER (2007) dienen konnte.

Hier bei Abandoned Places gibts eine fantastische und durchaus unheimliche Fotoserie aus der Stadt. (via BB)

Empfehlung: The Cool Kids

 

Weil hier in der Shoutbox vor kurzem der Begriff "Old School" gefallen ist: Here come The Cool Kids. Wie schon am Namen erkenntlich, haben die beiden Jungs aus Chicago Selbstvertrauen UND Selbstironie - und bringen '88 back. Es ist nicht vermessen von ihnen, sich als die "new black version of the Beastie Boys" zu bezeichnen, aber ihre Version von Old School im Jahr 2009 ist so frisch wie seit 20 Jahren nicht mehr und hat weniger mit Rock der BBs, aber viel mit minimalistischer elektronischer Instrumentierung à la Abstract HipHop zu tun, wobei die beiden aber immer straight und ihren 80er-Jahre-Vorbildern treu bleiben.Und fett ist das Ganze sowieso.

Empfehlung für die "BakeSale EP" 2008! Mehr Cool Kids beim Weiterlesen.
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Der Krieg gegen die Vernunft

 

Dass das olle Opium für das Volk eine grandiose Renaissance erlebt, ist leider nichts Neues; mit dem geordneten Aufstieg evangelikaler Spinner bis ins US-Präsidentenamt kamen bekannterweise die tolle "IntelligentDesign"-Debatte, der Aufschrei nach noch umfassenderen Schutz für religiöse Überzeugungen, die man weder beleidigen, lächerlich machen oder als Karikaturen veröffentlichen darf, und, als Gegenbewegung, die teils recht rabiate Atheistenbewegung à la Dawkins. Tja, "this is the dawning of the Age of Aquarius", wie schon die Hippies meinten, und tatsächlich kriecht die schleimige Verehrung der Feel-good-Droge Antirationalismus so gründlich in alle Ecken, dass die armen Aufklärer vergangener Jahrhunderte im Grab rotieren, und der aufbrandende Gotteswahn kann nach Infektion damit nur mühsam wieder in seine Schranken gewiesen werden. In etwa so wie Schimmelpilz.

The Onion, das amerikanische Satiremagazin im Web, hat dazu einen wunderbaren Text, der auch für Pastafarianer interessant sein dürfte. Ja, ich weiß, ich bin blasphemisch, aber für mich war das göttliche Spaghettimonster immer schon C'thulhu, nur mit besserer PR. Eine wunderbare Volte des C'thulhu-Mythos ist ja die wiederholt beschriebene Tatsache, dass der bloße Anblick der "Großen Alten" den ungeschützten menschlichen Verstand sofort in den Wahnsinn treiben würde - wenn das keine schöne Analogie auf jede Form religiösen Wahns ist! Obwohl derselbe Effekt graduell auch bei gewohnheitsmäßigen NEWS-Lesern angenommen werden kann.

Insofern würde ich aus ganzem Herzen den Antrag des Professors aus dem Onion-Text unterstützen, mehr Rücksicht auf seine religiösen Gefühle zu nehmen und im Hinblick auf das Werk des göttlichen Propheten Howard Philips Lovecraft auch bei uns "Wahnsinn" in den Lehrplan aufzunehmen. Das können die Lehrer dann in den zwei Zusatzstunden absolvieren.

Satire darf alles.

21st century masters: Andrew Huang

 

Andrew Thomas Huang produziert Kunst von surrealistischer Schönheit mit fast schmerzhaft posthumaner Ästhetik. Eine Karriere 2.0: Nachdem "Doll Face", das hier gezeigte Video, vor zwei Jahren durch virale Weiterempfehlung zum Überraschungshit wurde, arbeitet Huang inzwischen für namhafte Musiker, Zeitschriften und Werbeagenturen. Auf Huangs YouTube-Channel lassen sich weitere Werke des US-Amerikaners bewundern.

Faith-No-More-Reunion

FNM sind wieder da, und wie's aussieht, gibt's heuer im Sommer hier bei uns 'was um die Ohren: es werden ausschließlich Europa-Konzerte gespielt. Und Patton scheint Ö ja zu mögen...

Einstweilen zur Erinnerung:

Empfehlung: Boomkat - ELECTROnische Tiefen

Boomkat ist ein online Musikladen und independent music specialist mit eindeutigem Schwerpunkt auf Underground Electronica. Auf meinen Musikjagd und -sammlertrips hat sich boomkat mittlerweile zur festen Größe neben discogs oder Seiten wie allmusic entwickelt.

 Besonders auffällig ist die Aktualität der von Manchester aus betriebenen Seite. Neuerscheinungen werden prompt empfohlen und zum Stöbern bieten die Charts und die Bestsellers wunderbar viel Stoff. Die Bestände kann man dabei schön nach Genre durchforsten - herrlich!

Schwächen hat die Seite beim Anhören und bei der Vollständigkeit der Tracklists, dies tut jedoch dem fröhlichen Forschen keinen Abbruch. Die Seite bringt viele mir bis dato unbekannte Artists zum Vorschein, besonders im Bereich der Wohnzimmer-Elekronik, der ich seit eh und je verfallen bin. So weiß ich jetzt auch, dass Pan American im Februar ein neues Album herausgebracht hat und der wunderbare Beirut auch, der mit seinem Doppelalbum "The March Of the Zapotec" nicht nur zeigt, dass er auf  Brass-Walzer-Märsche steht, sondern auch die Boards Of Canada heiß lieben dürfte (siehe "Venice" drittes Lied auf der zweiten Platte). Auf Beiruts Homepage könnt' ich übrigens stundenlang den Himmel beobachten und dem Heißluftballon beim Fliegen nachschauen. Schaut

tamtam gaming: The Manipulator

"The Manipulator" ist Indie at its best: Eine originelle Spielidee, stylische Präsentation und einfache Spielelemente zeigen, was einzelne Entwickler abseits der Megamultis auf die Beine stellen können.

Die Idee ist, wie gesagt, simpel: Der Spieler steuert einen Saboteur, der in einen Sicherheitskomplex eindringen muss. Praktischerweise kann der Spieler per Gedankenkontrolle jeden Gegner übernehmen und steuern, was das vermeintlich simple Gameplay gehörig aufwertet. Was "The Manipulator" jedoch darüber hinaus interessant macht, ist die Präsentation: Die coole, monochrome Grafik und der bedrohliche 8-bit-Soundtrack lassen das Spiel zu einem Instant-Klassiker in Style werden. Die Liebe zum Detail, ein Hauptargument für Indiegames, findet sich überdies unter anderem etwa darin, dass per "Mindread" die Gedanken jedes einzelnen Wächters gelesen werden können, ein Element, das das stupide Wegballern der bösen Gegner in anderen Spielern auf originelle Weise hinterfragt - schließlich haben die unscheinbaren Strichmännchen offensichtlich ja auch ein eigenes Leben, haben Geschwister, sind Buddhisten oder trollen im Privatleben auf 4chan herum. "The Manipulator" macht seinem Namen also alle Ehre.

Empfehlung! Im Browser hier spielbar, oder Download direkt von hier (nur 4MB und dem Spiel im Browser vorzuziehen!).