Wenn dieser Tage alle Welt plus Oma ins Kino pilgert, um einem seltsamen Typen im hautengen schwarzen Gummianzug und seinen geschminkten Widersacher zu bewundern, führt mich das irgendwie zwangsläufig fast 20 Jahre zurück. In die Zeit, in der der Dark Knight das erste Mal zurückkehrte , besser als heute, und in der erzählerische Schritte in einem Medium getan wurden, die das Kino bis heute nur teilweise nachvollziehen kann und will.
Es war wohl etwa 1987, als ich, damals 14-jährig, beim Blättern im profil meiner Mami einen Artikel fand, der mein Interesse erweckte. Comics seien nicht mehr nur Comics, jene lange verdammte und immer belächelte "Kunstform", die keine war, sondern etwas anderes: Graphic Novels, also visuelle Romane, die mit intelligenten Themen und für Erwachsene konzipiert endlich als fast gleichberechtigte literarische Kunstform gelten könnten. Anlass des Artikels war "Watchmen", eine GraphicNovel von Alan Moore und Dave Gibbons. Ich fuhr per Zug (fast extra deshalb) nach Wien, wanderte in die Zollergasse zum führenden , weil einzigen Comicladen der Stadt, ins Comic Forum, und kaufte mir das englische Original um damals unerhört schweinisch teure 212 Ösen.Telefonisch hatte ich es Wochen zuvor extra bestellt und reserviert.
Und Watchmen ist in mancher Hinsicht noch heute eines der beeindruckendsten Bücher, das ich gelesen habe.
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