Solisten aus 12 verschiedenen Ländern singen gemeinsam, unter der Leitung von Eric Whiteacre (ja, der Mann sieht cheesy aus beim Dirigieren) 'Lux Aurumque'. Ein Internetprojekt mit Symbolcharakter. Schöne Sache. Schönen Montag.
Schockeffekte haben was Gutes. Dass es Nestlé nicht behagt, öffentlich kritisiert zu werden, wurde wenig elegant klar, als der Schweizer Lebensmittelriese das ursprüngliche Video der Greenpeace-Kampagne von YouTube löschen ließ - wegen Urheberrechtsproblemen und Copyrightverletzung. Soso.
Inzwischen ist das Ding wieder überall online, Greenpeace freut sich über die Gratis-PR und die PR-Branche jammert, dass das alles unfair sei.
"Ich fange an mir Sorgen darüber zu machen, ob die ehemals Ohn-Mächtigen anfangen, Macht zu missbrauchen",
schluchzt etwa Mirko Lange von der deutschen PR-Agentur Talkabout. Die bösen Multiplikatoren der Weböffentlichkeit in zahllosen Blogs würden bewusst gemein sein. Denkt denn niemand an den armen Konzern? Da arbeiten ja auch nur Menschen!
"Mein Eindruck ist jedoch, dass es Greenpeace nicht wirklich und nicht
ausschließlich um die Sache geht. Greenpeace geht es um maximale
Aufmerksamkeit, und auch vorsätzlich erzeugten Schaden. Für Greenpeace
gilt nicht nur "ohne Rücksicht auf Verluste", für Greenpeace ist der
Schaden gewollt. Da ist es ganz egal, ganz auch menschliche Schicksale
mit Nestlé verbunden sind."
Und weiter:
"Nestlé hat sicherlich auch jahrelang von der Zerstörung der Regenwälder
profitiert und sich schuldig gemacht. Aber nach meiner Meinung kann
Unrecht nicht Unrecht legitimieren. Und was Greenpeace tut, ist
Unrecht. Es ist rechthaberisch, verletzend, schädigend, polemisch und
manipulativ."
Sowas. Der Zweck heiligt die Mittel - aber aus Sicht der Werbung wohl nur dann, wenn der Zweck ist, Aufmerksamkeit auf ein Kosumprodukt zu lenken. Wahrscheinlich sollten wir als mündige Konsumenten uns halt einfach selbstständig informieren, leise, emsig, im stillen Kämmerlein. Dass Palmöl in die Schokolade kommt, muss man als von den Medien zur Mündigkeit erzogener Konsument schon wissen. Steht ja auch ganz winzig im Kleinstgedruckten auf dem Riegel oben, direkt hinter der zerknitterten Falzlinie oder so. Und dass das halt billig aus gerodetem Urwald in Indonesien kommt - Mann, muss man da echt so einen Aufstand machen? Die unsichtbare Hand wird's regeln!
Sorry: Greenpeace glaub ich irgendwie mehr als Nestlé. Ein bisschen Unrecht nehm ich da schon in Kauf. Woher das bloß kommt.
Specter Spelunker Shrinks ist ein ziemlich gelungenes Experiment mit nur einem einzigen Spielelement, und darin VVVVVV vergleichbar: Per Tastendruck lässt sich die eigene Figur stufenlos kleiner und größer machen. Das klingt anfänglich nach nicht viel, ist aber Ausgangspunkt für ziemlich witzige Rätsel, die mit Sprunggeschick, Timing und ein bisschen Nachdenken zu lösen sind.
Grafisch lässt Piet Mondrian grüßen - hier kann man sich seinen eigenen zusammenbasteln. Aktion Arbeitszeitvernichtung geht in die nächste Runde. Weiterlesen »
"20 minutes into the future" - wer mir aus dem Stegreif und ohne Google sagen kann, woher das Zitat kommt, hat seine Jugend wohl ebenso, öhm, aufmerksam verbracht wie ich. Whatever! Future States ist ein interessantes Filmprojekt zum Thema Futurologie.
"Independent Television Service (ITVS) asked 11 renowned and
up-and-coming filmmakers to take the current state of affairs in the
United States, and extrapolate them into stories of the nation in the
not-so-distant future.
The result is FUTURESTATES , a
series of groundbreaking digital shorts. Each episode presents a
different filmmaker’s vision of American society in the not-too-distant
future, fusing an exploration of social issues with elements of
speculative and science fiction."
Das Resultat sind elf Kurzfilme, die sich sehen lassen können: Science-Fiction ohne Aliens und Lasergefechte, in handlicher Länge (unter 20 Minuten). Wär vielleicht mal was für eine 1bm-Filmnacht.
Wenn sich jedes zweite Gespräch in der Straßenbahn nur mehr um das eine dreht, muss was im Busch sein: Facebook hat Google als meistbesuchte Website überholt. Mir selbst erschließt sich der Sinn des Ganzen nur in Maßen - ich versteh's wohl, staune aber trotzdem über die Begeisterung, mit der viele Mitmenschen ihr Leben in Daten im Netz ausbreiten.