In vielen Kreisen outet man sich auch heute noch als Vollkoffer, wenn man seine Vorliebe für das schöne Genre der Science Fiction offen zugibt. In den meisten Köpfen spukt da außer Star Wars, Star Trek und Teenagerbegeisterung nicht viel zum Thema herum. Zu Unrecht - natürlich . Kleines Sommerspecial zu einer der wichtigsten und unterschätztesten Literaturgattungen.

UPDATE: Auch im MuseumsQuartier bestreitet man den Sommer mit SF. Ausstellung SCi Fi Stories: "Ausgewählte Themen und ein reichhaltiger Fundus an Bild-, Objekt- und Tonmaterial zum unerschöpflichen Thema Science Fiction im Freiraum." (Thx, stefan!)

Trotz des gewaltigen Fantasy-Hypes im Gefolge von "Lord of the Rings" (hier übrigens die geheimen Tagebücher der Tolkien-Helden) kann sich auch die SF in den Schmuddelecken der Buchläden recht gut behaupten. Wie so oft gilt aber auch hier: Viel ist Schrott, das meiste entbehrlich und die ganz guten Vertreter sind dünn gesät. Genauso im Kino: AUf einen guten kommen mindestens zehn grottenschlechte SF-Filme. 

Mit tamtams Tipps für den SF-Sommer kann aber nix schiefgehen. Drei Tipps - ein Film, zwei Bücher - wer sich dafür zu intellektuell ist, verpasst was. >>

Bild: Die Technologie von morgen - schon heute.  
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Seit nunmehr mehr als 20 Tagen findet in Wien eine beinahe unbemerkt gebliebene Invasion 'alter' - von vielen 'damals' geliebter Bekannter, statt. Die 'Space Invaders' erobern sich die Stadt.

 Die einfachen wie genialen Pixelfiguren finden sich 'plötzlich' an  verschiedenen Orten der Stadt auf Fassaden und Bauwerken wieder. 
Der französische Künstler montiert die aus Mosaiksteinen gestalteten Pixelbilder - ja, analog goes digital, oder umgekehrt - 'heimlich' nachts in den Gesichtern der Städte und willl/wird so den ganzen Globus auf sehr sympathische Art einnehmen.
Hier ein Interview mit SI

Bislang eroberten 'Space Invadors' unter anderem Paris, London, Tokyo, Amsterdam,New Nork, Lausanne, Lyon, Rotterdam, Australien, Istanbul, Dhaka, Manchester.... auf einer Karte bei http://www.space-invaders.com/ kann man die Invasion mitverfolgen. Weiterlesen »

Es ist warm. Kein Wunder, dass die gemarterten Gehirnzellen bei diesen Temperaturen den Dienst nur unter Protest versehen. Ja, bei mir zu Hause hat's dreißig Grad. Bei Nacht.

Bush dürfte das nicht so stören, vermutlich  gibt's ja wohl sogar in seinem Anzug Air-Condition. Uns bleibt ja wohl nix anderes übrig, als still zu leiden und tiefer und tiefer ins dumpfe Dämmern abzudriften. Als Hilfe dabei: Attack of the Sprouts.

Nein, dieses supersimple Spielchen eignet sich nur bedingt dazu, den kulturellen Anspruch des Mediums Computerspiel zu untermauern. Aber: Lustig. Und: SUPER-Titelsong. "Sprouts. Sprouts. Leave it all out. This is the veg I can do wthout..."

Hab ich  schon erwähnt, dass es warm ist? Muss ... denken ... muss .. arbeiten .. darf nicht ... zeit verschwenden ... nein .. nein.. heiß ... ... Sprout.

George Walker Bush besucht Wien. Genug Anlass, die US of A zu würdigen. God's Own Country!
 

(Ausschnitt aus: "A Bit of Fry and Laurie", eine geniale Serie der BBC aus den Achtzigern. Stephen Fry und Hugh Laurie stehen m.E. den Pythons nur wenig nach. Pflicht für Freunde des britischen Humors. Mehr davon? Hier.)

Es sind harte Wochen für Menschen, die mit dem grünen Rasenritual um 23 Männer und einen Ball wenig anzufangen wissen. Ich weiß das, denn bis vor zwei Jahren war ich einer von ihnen (nicht der 23 Männer, sondern der Unglücklichen, die während einer WM TV-mäßig nur zwischen Magnum und Rosamunde Pilcher wählen dürfen). Erst seit der EM 2004 hat auch mich der Virus erwischt, und jetzt, ich geb's zu, bin ich infiziert. Schon klar, dass ausgerechnet eine Weltmeisterschaft wahrscheinlich mehr nationale Klischees und unglücklicherweise auch nationalistische Emotionen bedient als etwa der UEFA Cup. Als nicht am Zirkus beteiligter Österreicher hat man's da etwas leichter, sich auf eine halbwegs objektive Beobachterposition zurückzuziehen - solange nur Deutschland nicht gewinnt. Übrigens, habe ich schon mal gesagt, dass die Sportberichterstattung im österreichischen TV eine der Grundwurzeln des gesamten Übels der Welt sein dürfte?

Jedenfalls ist es eine Tatsache, dass in allen Medien Sauregurkenzeit herrscht, wenn König Fußball regiert - viel Zeit geht beim Bestaunen der mehr oder weniger begabten Nationalelfen drauf, die ansonsten mit anderem gefüllt würde - etwa für tamtam Artikel zu posten. Dabei gäb's  viel in der Schublade: drei, vier Empfehlungen, die unausgesprochen sind, unsere oft angekündigte Freeware-Production-Sache und noch so manches andere. Vielleicht geht sich ja das eine oder andere aus. Zwischen den Spielen.

In der Zwischenzeit hier ein paar Perlen aus der weiten Welt des Blog-Journalismus, wo begabte Dilettanten, aber auch Insider ihren Drang zur Selbstäußerung auch in Zeiten der Fußball-WM nicht im Zaum halten können.

Blogs der Woche:

Meme Therapy - Life from a Science Fiction Point of View. Namhafte Köpfe diskutieren hier allerlei Interessantes aus Gegenwart und Zukunft. Besonders nett: Brain Parade - the feature where we ask smart people dumb questions. Kurze Auswahl aktueller Themen: Interview mit Rudy Rucker, Transhumanism, Future Shock vs. Future Hype, Cognitive Sciences. Linktipp!

BibliOdyssey - BoingBoing-Lesern schon länger bekannt: Hier werden qualitativ gute Scans historischer Illustrationen aus Büchern fast aller Jahrhunderte gezeigt. Aktuell: Encyclopaedia Londinensis, von 1810 bis 1829.

Proceedings of the Athanasius Kircher Society - Dieses Blog gewinnt den Award der Kategorie Wunderwelt. Vermischte Bizarrerien aus aller Welt. Aktuell: Aeolsharfen in der Architektur, afrikanische Astronauten, Knochenkapellen und ähnliche interessante Obskuritäten aus dem lustigen Grenzbereich zwischen Wissenschaft, Wahnsinn und Wühltisch. Ein Geheimtipp.
 

Fußballdiskussionen dürfen aber auch ruhig hier stattfinden. Schade etwa, dass bisher keine afrikanische Mannschaft gewonnen hat - die Elfenbeinküste hätte das genauso verdient gehabt wie Ghana (Lasst's euch ruhig provozieren, Tifosi!)