#33: FLow

 Mit den Kopfhörern
verwandelt sich die Stadt in etwas anderes. Der Raum wird durchlässig, wird zum
Begleittrack des Basses, der dir in seiner ruhigen Festigkeit den Takt deiner Gedanken
vorgibt. Joy in repetition , die Monotonie ist dein Freund. Eine Falltür zum Keller
der wirklichen Stadt, in der du die Gedanken ihrer Bewohner nicht mehr so
deutest wie sonst.

Es ist eine Aufladung mit Style, nicht nur deiner selbst,
sondern auch der ganzen Kulisse. Die Graffiti-Tags werden plastisch, zeigen
dir, dass hier eine eigene Sprache und Politik der Zeichen existiert, die den
wissenden, aber auch dem, der nur ahnend mit dem Beat im Ohr daran vorübergeht,
aufzeigt, dass am Rande deines Blickfelds etwas ist, was du normalerweise nicht
wahrnimmst. Dabei ist es unerheblich, ob die Urheber hier nur wie Hunde ihr Territorium
markieren, die Bedeutung der Zeichen ist sekundär. Ihre bloße Existenz aber gibt
den blick auf eine andere Stadt frei, eine Stadt der Geheimnisse, die auch in
der Welt derer, die sie nicht sehen, stets präsent und dem, der schaut,
offenbar ist. Es ist einfach, die Stadt mit der richtigen Musik zu verwandeln.
Die hypnotisierende, täuschend einfache Nichtmelodie macht es automatisch mit
dir.

Schwierig ist es, sich dieser spezielle Deutung der Stadt zu entziehen,
den Scheinwefer ohne Anlass auf die ecken deines Sehens zu richten, die du
deshalb nicht siehst, weil sie für dich keine Bedeutung haben. Die Zeichen, die
sich dir verschließen, brauchst du ja im Normalfall nicht zu sehen, die Effizienz
unseres Daseins hängen daran, zu abstrahieren, das Wichtige zu erkennen, das Unwichige,
Beiläufige zu übersehen und eine Interpretation der aufgenommenen Daten als Handlungsanleitung
an uns weiterzugeben.

Deshalb versagt das Gedächtnis
bei der Beschreibung deiner Welt – welchen Mantel trug der Mann in der Straßenbahn,
der zehn Minuten direkt vor dir saß und wie gebannt sein Spiegelbild in der
Halbreflexion des Glases fixierte? Irrelevant.

auf der Yacht nach Dr. Hossa

for your amusement (HD empfohlen):

ozora time table

 ich hab auf der goabase (link, posting no 580) einen timetable gefunden, der als quelle das ozora-forum angibt. auf dem forum hab ich selber nix gefunden (aber da sind gefühlte 79,12 Milliarden posts...)

laut diesem sind die ersten beiden nächte (di u mi) recht dark und hart (Neuromotor, Iguana, Ocelot, Irgum  Burgum, ...), danach wirds mehr full-on bzw old-school!

juno reactor eröffnen, shpongle am samstag abend, manwithnoname beendet alles.

time-table gibts beim weiterlesen (ohne gewähr)

UPDATE: offizieller post auf dem forum gefunden

+ mainstage und chill in 2 spalten, halbstündig - zum perfekt planen und ausdrucken

ans: freitag abend im chill! Weiterlesen »

news from the twisted universe

Ozora naht - und einer der Höhepunkte wird sicher Shpongle live sein! Noch schnell nochmal alle drei Alben anhören und Texte auswendig lernen ... hihi!
Was aber nicht unbedingt immer nützlich sein wird, da die Jungs - hoffentlich! - schon mal ein paar neue Tracks des im Herbst erscheinenden Albums vorkosten lassen werden!

shpongle4; art: S. Thorgerson

Während das Artwork diesmal sehr aufgeräumt daherkommt, dürften sie beim Titel wieder mal die Zauberkiste begutachtet haben: "Ineffable Mysteries from Shpongleland" - da will ich auch Staatsbürger werden!

Simon Posford ist aber nicht nur mit Shpongle im Herbst erneut am Start, sondern auch mit Younger Brother - auch sie releasen im Herbst wieder einen Tonträger.

Und wer von euch lieben jetzt sagt: "häh, von wem spricht denn der Schlo hier bloß?", der soll ja sofort alles liegen und stehen lassen und hier und hier nachlesen und -hören!

Aber es gibt noch mehr! Weiterlesen... Weiterlesen »

Finnische TS303-Hommage

{vimeo}5857637{/vimeo}

10 Roland TS303s und 10 Finnen: The Acid Symphony Orchestra.

"The Acid Symphony Orchestra live perfomances feature 10 Roland TB-303
bassline synthesizers, one TR-707 or a TR-808 drummachine and personnel
to operate them."

(via BB)

Shirtshops III: Tee today, gone tomorrow

Wer bei Tee Fury ein Shirt bestellt, bekommt nicht nur ein Leiberl, sondern auch die Garantie, dass das Ding exklusiv bleibt: Genau einen Tag lang wird das jeweilige, aus der Community selbst designte Shirt verkauft, danach wars das. Das tolle Design links etwa gibts nicht mehr - ewig schade drum.

Ein neues Design pro Tag - täglich hinschauen lohnt sich also. 9 Dollar pro Stück sind ein fairer Preis, der Versand ("starts at 5 $", naja) schlägt wohl nochmal mit ca 10-15 $ nach Europa zu Buche.

Shirt.Woot bringt ebenfalls täglich neue Tees, verkauft diese aber gnädigerweise auch danach noch weiter ab. Hedonistenkonsumismus ahoi! 

#7654

 Was die Welt von Wender weiß, ist nicht die Wahrheit. Es ist auch nicht die Unwahrheit; die Dinge sind nicht so einfach, wenn es um Wender geht und um die Dinge, die er mir gesagt hat.

Wenn wir alle in einem Labyrinth lebten, so hat Wender mir gesagt, in einem Laybyrinth, dessen Ausmaße so gewaltig sind, dessen Komplexität so groß ist, dass wir nur mit Glück, durch Zufall oder Mühe erkennen, dass wir uns überhaupt darin befinden, dann würden wir es nie verlassen, sondern darin leben, ohne auf den Gedanken zu kommen, es gäbe einen Weg hindurch.

Wohin würde dieser Weg auch führen -- ins Innere des Labyrinths oder daraus hinaus? Die Welt ist ein Labyrinth, tatsächlich, sagte mir Wender, und in seinen Pfaden und Sackgassen findet unser Leben Platz. Manche von uns, sagte Wender und blickte mir spöttisch in die Augen, manche von uns leben an seinen Kreuzungen, wo ein Pfad vielleicht an ein Ziel führt, der andere in eine lange, verwinkelte Sackgasse, in der wir uns heimisch niederlassen, um die erdrückenden Wände um uns als unsere Horizonte, die Irrwege um uns als unsere Möglichkeiten anzuerkennen.

Dieser Typ treibt mich noch in den Wahnsinn, sagte Claire und stellte mit einem Stirnrunzeln ihr Weinglas am Geländer der Aussichtsplattform ab. Große Worte, und nichts dahinter. Ich kenne den Typ von Rattenfänger.Pass bloß auf, murmelte sie, pass bloß auf. Weiterlesen »

Benachrichtigungs Test - nur für eingeweihte ;)

das ist ein Test - upps und schwarze Schrift ist Hammer zu lesen...

#1654: Die andere Seite

 Ich beobachte dich, tandaradei,
solange ich will, tandaradei,

kannst nicht weg, nirgends hin, weil
ich immer da, wo bist, bin.

 

Brauchst keine Angst haben,
tandaradei,

will dir nichts – oder doch –
tandaradei.

 

Muss dich nicht suchen – finde dich
immer, tandaradei

Du starrst, ich lächle, was ist
schlimmer?

 

Ich weiß ja, du magst mich nicht,
schreckst dich vor deinem eigenen Gesicht.

Mir ist das einerlei, sind wir eins
oder zwei – wen juckst? tandaradei

#1782

 Ich muss darauf achten, dass ich dem Spiegel entkomme, nicht in sein Blickfeld gerate, keinen Augenkontakt aufnehme ... gestern habe ich darin versagt.

Ich weiß nicht, wie lange ich vor ihm stand, gebannt durch seinen Blick, durch seine unerbittlichen Augen, die jeder meiner Bewegungen folgten. Nach Stunden war sein Interesse plötzlich erloschen und er wandte sich mit einem Ausdruck der Abscheu ab und brach den Bann, den sein Blick aus diesen dunklen Augenhöhlen auf mich ausübt. Meine Beine zitterten und ich musste mich mit wackligen Knien auf den schmutzigen Terracottaboden setzen, die aufgerissenen, roten Augen starr vor Erschöpfung, bis ich mich nach unbestimmter Zeit mit dem Rücken zum Spiegel mühsam wieder aufrichten konnte.

Als ich dort stand, ihm meinen Rücken zukehrend, wurde mir mit grausamer Sicherheit klar, dass er mich aus dem Spiegel weiter beobachtete, dass ich, wenn ich mich umdrehen würde, im sinnlos tapferen Versuch, diese absurde Gewissheit zu zerstören, ihm direkt in diese schwarzen Augen starren würde, mich erneut in seine Gewalt begeben würde. So stand ich mit gesenktem Kopf und verkrampften Händen mit dem Rücken zum Spiegel und spürte in meinem schweren Atem, wie sein Blick sich in meine hochgezogenen Schulterblätter bohrte, er mich mit diesen fremden Augen in meinem Gesicht abschätzig musterte ... schließlich brachte ich die Kraft auf, mich ohne einen Blick zurück langsam und mit schmerzenden Beinen aus diesem Gang des Hauses zu entfernen, wo ich Wender wieder gefunden hatte und er mich. Weiterlesen »