Es ist amüsant, zu beobachten, wie gerade jetzt die Massen durch Dan Browns mäßiges Gralsgeschichts- Potpourri "Sakrileg" dazu verführt werden, sich mit Geschichte zu beschäftigen. Noch dazu mit Geschichte der Religion, wie sich anscheinend ja überhaupt die Beschäftigung mit dem Sakralen zum neuen, alten Breitensport mausert. (Wir von tamtam sind ja ebenso intern in Religionskriege verwickelt, wo sich die Agnostiker mit den Atheisten heilige Kreuzzüge schwören - DAS ist Brutalität.)
Jedenfalls, "The Da Vinci Code": Nicht nur, dass Forest Gump als Symbolologe (ja, Doppel-OL) im Gegensatz zu seinen realen Berufskollegen NICHT als Taxifahrer und Aushilfskellner jobben muss, nein, auch Amelie höchstselbst treibt sich als leibliche Nachfahrin Christi durchs pittoreske Paris, um allerhand "Sensationelles" zur Geschichte des Heiligen Grals und anderer Esoterik-Favourites unters staunende Kinovolk zu bringen.
Bild: Jesus and da boyz - was wirklich beim letzten Abendmahl abging.
Doch hier das Gegengift: "Das Lexikon der Verschwörungstheorien" von Robert Anton Wilson.
Denn: Die Aufregung ist verfehlt. Weder erzählt die Geschichte von Dan Brown Neues, noch das Altbekannte richtig. Wir großkotzigen linkslinken Intellektuellen verweisen in solchen Fällen gern mit gelangweilter Geste auf Umberto Ecos "Foucaultsches Pendel" , wo all die ach so schockierenden Anekdoten des "Skandalfilms" (News) schon vor über zehn Jahren zu einer ironischen Story über die Mechanismen von Verschwörungstheorien allgemein verwoben waren. >>>
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