Nachdem das Depot aufgrund ausbleibender Finanzierung durch die Stadt Wien (vom Bund sowieso seit schwarz-blau) im Jänner/Februar eine Veranstaltungspause einlegen musste, ist es seit letzten Freitag wieder aktiv am Diskursieren! Einige spannende Veranstaltungen möchte ich euch kurz empfehlen, das gesamte Programm gibts wie gewohnt auf der Homepage .
Die Tagung ArbeitsZeitRäume, die in Kooperation mit dem IWK erfolgt, beschäftigt sich mit den Räumen und der daraus folgenden Wahrnehmung von Ort und Zeit in einer flexiblen, postfordistisch organisierten Arbeitsgesellschaft.
Der Eröffnungsabend thematisiert "Arbeitende Körper" und es referieren die Historikerin Karin Harasser über prothetische Figuren und deren Symbolik für das Verhältnis Mensch-Technik sowie die Architektinnen Nathalie Bredella und Bettina Vismann über die Gebäudereinigung als nichtrationalisierbare präforditstische Arbeit in dern modernen Dienstleistungsgesellschaft.
Die Tagung wird am Samstag, 17.3, 11-19h, am IWK mit folgenden Vorträgen fortgesetzt:
ArbeitsZeiten (Klaus Neundlinger, Drehli Robnik)
ArbeitsZeitRäume - Analysen (Maya McKechneay, Andreas Rumpfhuber)
ArbeitsRäume (Gabu Heindl, Siegfried Mattl)
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So many pages, so little time. Wir bei tamtam haben wieder mal die Guten ins Töpfchen geworfen und präsentieren hier einige interessante Nebengässchen im WWW.
Elementarteile - Das deutsche Gemeinschaftsblog konzentriert sich auf Datenschutz, Terrorismus und Überwachung. Gruselig zu lesen - aber wichtig.
Giornale Nuovo - Eine kleine Wundertüte ist dieses englische Blog. Obskuritäten aus allen Epochen und Ländern.
NOTCOT.org - Konsumerismus at its finest: DIe schrägsten Sachen für den stilbewussten Hedonisten.
JPG Magazine - Auch ein Printprodukt, bringt JPG-Mag die digiale Fotografie auf Hochglanz zurück in die Zeitungsregale. Mit Communitybeteiligung.
Adfreak - Werbung aus aller Welt - aus der Froschperspktive. Ok, hier ist der Frosch ein riesiger, zynischer und schwarzhumoriger Pool von Autoren, die immer gute von schlechter Werbung unterscheiden können. Recommended!
Was definiert einen Terroristen? Er will Angst und Schrecken verbreiten, um seine Ziele zu fördern. So betrachtet sind wir umgeben von Terroristen, denn was in den Medien in jüngster Zeit zum Thema "Internet-Sicherheit" so in den - im Anlassfall hauptsächlich deutschen - öffentlich-rechtlichen und Boulevardmedien behauptet wird, ist angetan, Angst und Schrecken zu verbreiten.
Herr Bert Weingarten etwa, Vorstand der deutschen Firma Pan Amp, ist ein gern gesehener Gast, wenn es um „Informationsbereitstellung“ für Beiträge der deutschen öffentlich-rechtlichen Sender geht. Egal, ob die Rede von den aktuell wieder heftig diskutierten „Killerspielen “, von Bombenbauanleitungen oder sonstigen Gefahren im bösen Internet ist, Weingarten wird gerne als Experte herangezogen – und schockiert wunschgemäß das Publikum: Die kriminellen Inhalte des Internet würden die legalen zahlenmäßig bereits übertreffen, jeden Monat würde angeblich die stolze Zahl von 4000 neuen Bombenbastel-Anleitungen allein in deutscher Sprache online dazukommen und Computerspiele, die Weingarten „Folter- und Vergewaltigungssimulationen“ nennt, würden die „kulturelle Harmonie in Europa“ unterwandern.
Der Mann weiß, wovon er spricht: Wie Telepolis jüngst recherchierte, bietet zufälligerweise seine Firma Pan Amp justament passende Internetfiltersoftware an, die allerdings nicht auf den Schutz der Internetnutzer oder der Infrastruktur setzt, sondern auf ihre Überwachung und Kontrolle durch höhere Instanzen wie Firmen, Netzbetreiber oder auch den Staat. Da kommt es ganz gelegen, dass der Experte Weingarten durch seine objektiven Wortspenden die großteils uninformierten und gutgläubigen Zuschauer mit seinen Horrorstorys „wachrütteln“ kann – und die Antworten, die angeboten werden, lauten, ganz im internationalen Trend, mehr Überwachung und Regulierung und dafür weniger persönliche Freiheit und Demokratie. Klar - Menschen, die Angst haben, sind nun mal leicht zu kontrollieren . >>>>Weiterlesen »
Ein Ausflug in den normalen Konsumrausch wirft für mich einige Fragen auf. Ist IKEA böse ? Oder nur erfolgreich? Was, zur Hölle, ist in den Fleischbällchen? Warum rauft man vor dem Möbelhaus um Parkplätze, wenn die Tiefgarage halb leer steht? Kurz: Lebst du noch oder wohnst du schon? Ja, wir sind wohl alle irgendwie Opfer des Ikea-Nestbautriebs .
Um der seltsamen Ironie zu entgehen, dass wir uns durch Konsum zwecks Individualismus irgendwann in exakt denselben Ivar- und Billy-verseuchten Räumen aufhalten - und ja, IKEA baut inzwischen auch Fertigteilhäuser -, gibts neben Verzicht noch eine andere Möglichkeit: IKEA Hacking .
Und potzblitz - man kann sogar einen anständigen Sarg aus IKEA-Fertigteilen zusammenschrauben. War ja logisch, immerhin - und hier verbreite ich mal wieder einfach unreflektiert Gerüchte weiter - soll ja der IKEA-Katalog weiter verbreitet sein als die Bibel. Und, passend zum IKEA-Matratzentest: Jeder zehnte Europäer wird heutzutage in einem IKEA-Bett gezeugt. Für Sofas gibt's keine Zahlen.
Naja, zumindest macht IKEA oft mal halbwegs originelle (wie viele andere inzwischen: BANNED! ) TV-Spots und anständige Online-Werbung .
Übrigens, wer wissen will, woher die Produktnamen stammen, sollte einfach mal Wikipedia fragen . Und ja, da wird auch diskutiert. Ach was, genug Gelaber. Here's PLAYMOBIL-PORN!
schabi is back! Mit "Gordon Blue" gibt's Sound vom Schabernacker - c:s. 2007 style. Beduin-tek mit minimalem Start, orchestralem Finish und einer großen Portion Hypnose obendrauf. Flirrende Hitze und wabernde Wüste im Gehörgang. tamtam sez: Fatamorganesk!
Jaaaa, eeeeeehh, kindisch, kindisch. Trotzdem: Das Internet wurde ja bekanntlich erfunden, um Fotos von Katzen zu verbreiten. Inzwischen hat sich um die Tierchen samt originellen Texten eine regelrechte Subkultur gebildet, die in verschiedenen Foren und anderen Paralleluniversen liebevoll gepflegt wird.
Wer nur Bahnhof versteht: Die Encyclopedia Dramatica ist ein toller Startpunkt, um dem letzten superkryptischen L33T -Scheiß auf die Spur zu kommen: So klein kann ein Mem gar nicht sein, das es hier nicht vorkommt. Startpunkte: All your base , killing you d00ds , O RLY? . Webtipp!
Michel Gondry verzaubert. Er entführt in bizarr-schöne Phantasiewelten und beschwört Kindheitsträume herauf. Er visualisiert die emotionalen und rhytmischen Eigenheiten des Songs zu einem trippigen Gesamterlebnis. Er vermischt jene Welten, die viele von uns noch inTraum und Realität trennen.
Des öfteren lassen sich Parallelen zu seinem Kollegen Chris Cunningham ziehen, jedoch ist dessen Werk viel kühler und verstörender. Cunningham erzählt Horrorgeschichten, Gondry Märchen. Cunningham ist der Cyberpunk, Gondry der verträumte Kindskopf.
Ein tamtam-special mit einer Auswahl aus seinem umfassenden Werk an Videoclips. Wem dies als Beweis seiner Genialität nicht reicht, sehe sich das hier an! Noch schnell ein Webtip und los gehts - schöne Träume!
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Reality Werbung Cracking, indeed. Was ist besonders an diesem Gucci-Inserat, das letzte Woche für über 40.000 Euro doppelseitig in der Schweizer «SonntagsZeitung» aus dem Verlag Tamedia und in der Gratiszeitung «heute» von Ringier in Zürich veröffentlicht wurde?Nichts - außer dass Gucci nichts damit zu tun hatte.
Unter falschem Namen buchte ein Schwindler im Namen von Gucci International die Anzeigenseite, schickte das Sujet - eben jene Doppelseite - und ließ die Rechnung an Gucci schicken. Dort weiß man von nichts, aber zu spät. Anscheinend zeigt das Bild den Schwindler höchstpersönlich, der unter dem Namen "Watson" bereits zuvor in der Schweiz seine Späße trieb. Auch Sony BMG dürfte der hiermit für den Reality-Cracking-Orden zweiter Ordnung vorgeschlagene Watson schon verarscht haben. Respekt. Genüsslich wird die Story gerade vom Konkurrenzblatt Blick ausgerollt.
Selten stürmte ein Konsument so hinterlistig die Medien. Hoffentlich meint er's auch so, und ist absichtlich ein Verwirrer, nicht bloß ein Verwirrter.