Das Spiel Little Big Planet soll so etwas wie der Wunderwuzzi der heurigen Weihnachtssaison für alle Konsolen werden: Für Kinder von 4 bis 99, eigener Content als zentrales Spielelement, knuddelig bis zum Erbrechen und innovativ noch dazu. Jetzt musste der Verkaufsstart verschoben werden, weil der Qualitätskontrolle aufgefallen ist, dass in einem Hintergrundmusik-Track zwei Verse aus dem Koran zitiert werden.
Das Stück von Toumani Diabate, eines muslimischen Weltmusikers aus Mali, heißt "Tapha Niang" (auf seiner MySpace-Seite anzuhören - wunderschön übrigens!) und zitiert zwei Koranverse:
1- In the 18th second: "كل نفس ذائقة الموت" ("kollo nafsin tha'iqatol mawt", literally: 'Every soul shall have the taste of death').
2- Almost immediately after, in the 27th second: "كل من عليها فان" ("kollo man alaiha fan", literally: 'All that is on earth will perish'). (via kotaku)
Abgesehen vom etwas düsteren Inhalt dürften es wohl die vollen Hosen der Hersteller gewesen sein, die in vorauseilendem Gehorsam "Stop the press!" brüllten und mit einem Kostenaufwand von Millionen das Spiel buchstäblich wieder aus den Regalen holten, um den Song zu entfernen. Freiwillige Selbstzensur aus fragwürdigen Gründen nennt man das wohl. Damit kann wohl der Terrorismus auch in dieser Runde als moralischer Sieger bezeichnet werden. Und so geht Stück für Stück die freie Meinungsäußerungaus einer Mischung aus Angst und Geschäftssinn freiwilligden Bach runter. Ist ja nur ein Spiel? Weiterlesen »