Ich muss ja gestehen, es fällt mir oft nicht leicht, mich mit all diesen neuen Indie-Rock-Bands auszukennen und den Durchblick zu bewahren, und eine Band "The Irgendwas" heißt neige ich dazu sie gleich in eine Ecke zu stellen und Scheiße zu finden. Und wenn der NME sie zum "Next Big Thing" ausruft, sowieso.
Aber dann gibts immer wieder Momente, wo ich über die eigenen Vorurteile stolpere. So geschehen gestern beim FM4 hören: superfeinen Song gehört, Trackservice konsultiert: "Was, DAS sind The Killers ? Die sind ja doch nicht scheiße!". Und: sie sind echt nicht scheiße, sondern super! Aber was müssen die Jungs auch so an bescheuerten, einfältigen Namen haben?
Ok, nicht alle im tamiversum werden meine Meinung diesbezüglich teilen, aber who cares?
The Killers' 2. Album "Sams Town" (2006) ist eine eingängige, rockige, melodische, kraft- und gefühlvolle, oft an der Grenze zur Kitschigkeit entlangschrammelnde und diese auch für kurze Momente überschreitende Musik, deren Bezugspunkte sich vom Psychedelic Rock der Marke The Beatles und The Who über Wave von Joy Division/New Order und The Cure (wie er bereits von Interpol wieder salonfähig gemacht wurde) bis hin zu Indie- und Britpop von The Smiths bis Oasis ziehen.
Klar, The Killers haben den Rock nicht neu erfunden, aber ein sehr hörbares Album haben sie allemal geliefert. Und im Gegensatz zu Benjamin Fuchs (laut.de) finde ich auch die absolut schnulzigen Keyboard-Hooks erfrischend (es ist halt schon ein Unterschied ob man ab und an in den Schmalztopf greift oder gleich darin baden geht - The Killers wissen, dass zu langes Baden die Haut schrumpeln lässt....)