Wo sind die Frauen?

frauentag

Heute ist der 99. Internationale Frauentag. Alles Gute? Sicher, man könnte den Tag auch abschaffen und stattdessen für eine Gleichberechtigung von Menschen an jedem Tag im Jahr eintreten. Dennoch hat der Tag für mich Symbolkraft und ich hatte das Bedürfnis anlässlich dieses  historischen Tages weniger hinter verschlossenen Türen den Vorträgen und Aktionstagen beizuwohnen, sondern tatsächlich auf die Straße zu gehen, um den Tag auch für andere sichtbar zu machen. Meine Recherchen führten mich immer wieder zu der FrauenLesbenMädchen-Demo, andere Demos fanden nicht statt. Ich hatte ja schon vor ein paar Jahren ein schräges Erlebnis dort, da ein männlicher solidarisierender Freund von mir von den Demonstrantinnen verjagt wurde, und ich daraufhin die Demo ebenso verließ. Sicher, gerade im Sinne der Gleichstellung ist es wichtig, alle Gruppen - und besonders die dikriminierten -  sichtbar zu machen. Und Frauenräume halte ich für sinnvoll und notwendig. Dieser Praxis kann ich mich aber nicht anschließen. Der Drang für die Sache auf die Straße zu gehen war aber stärker und so komme ich heute von ebendort zurück, verließ die geschätzte 350 Teilnehmerinnen-schwache Demo nach nur 30 Minuten und vermisse einiges. Ich vermisse an diesem überaus wichtigen Tag (überholtes sozialistisches Ritual hin oder her)  viel mehr sichtbare Aktion. Viel mehr Gruppen, die zum mitdemonstrieren einladen und alle Frauen ansprechen. Ich vermisse eine solidarische Bewegung, die auf die Straße geht und für die Forderungen des Internationalen Frauentages eintritt, die nach 99 Jahren immer noch dieselben sind: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, gleiche Bildungs- und
Ausbildungschancen, soziale Sicherung von Frauen, politische
Gleichberechtigung und Frieden. Es gibt noch viel zu tun. Schade, dass es in einer Weltstadt wie Wien am 08. März so wenig Bewegung gibt.

Aktion Arbeitszeitvernichtung: Scribbler Too

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Montag! Und ein Jahr älter! Fühlt sich irgendwie genau so an wie vorgestern. Naja. Wer seine kreative Ader wiederentdecken möchte, sollte zu Scribbler Too schauen. Die von Zefrank erfundene Scribbler-App war ja schon ziemlich super, aber die Weiterentwicklung Scribbler Too setzt noch einiges oben drauf.

Hier wird selbst der Unbegabteste zum Grafiker,  und lang braucht es auch nicht, bis akzeptable Bilder rauskommen - nebenstehendes bescheidenes Werkerl habe ich in etwa zehn Minuten zum digitalen Papier gebracht. Empfehlung für alle! Macht Spaß und Eindruck.

TamTam Soundgeschenk zum Wochenende (mit Motto)

Weil's so schön zum Bäuerinnenmotto passt und einfach ein sehr feines
Video ist, wie ich finde, übrigens hat die Band gerade ihr neuen Album
mit dem Titel "New Weird Austria" veröffentlicht. Auch hörenswert.

Bl2derunner: A Soundtrack for Tomorrow

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"Bl2derunner - Black" fügt zusammen, was zusammengehört: Kein Film hat wohl die Ästhetik des Cyberpunk so maßgeblich beeindruckt und geformt wie der 1982 (!!!) erschienene Ridley-Scott-Film "Blade Runner". Neben der Electric Body Music von Front 242 oder dem elektronischen Industrial der kanadischen Variante - Front Line Assembly und Co - hat die kühle Neon-Ästehtik des Kultfilms eigentlich so gut wie jede elektronische Musikrichtung auf die eine oder andere Art und Weise beeinflusst und inspiriert.

"Bl2derunner - Black" versammelt als Gratisdownload (ich denke mal, nicht ganz legal, also schnell zuschlagen!) elektronische Tracks mit Blade-Runner-Bezug.  Eine musikalische Wundertüte unter dem Banner eines der besten Filme des letzten Jahrhunderts - da kann nicht viel danebengehen. Sounds zwischen Minimal, EBM und einem Schuss 8bit. Sehr nett, das, und absolut auflegtauglich, kein Wunder, wenn der Herr Trentemöller auch dabei zu finden ist.

Hier downloaden.

andernorts vs. 21st century masters: Umida Akhmedova

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Usbekistan, Land des Fortschritts, des Glamours und der Pracht!  Wohlgenährte stylische kerngesunde Menschen in auf Hochglanz polierten Luxusschlitten überall! Pure Verleumdung, was die Fotografin Umida Akhmedova so in ihrem Heimatland alles angeblich echt gesehen und fotografiert haben will.

Gefunden auf English Russia : "In the end of 2009 the Uzbekistan Agency on Press and Information has initiated a criminal proceeding against atalented documentarian photographer and the first camerawoman in the country - Umida Akhmedova.
 She was charged with the “slander and outrage against the Uzbek
people” in her photos. She is threatened to be sentenced to 2-3 years
of correctional works or to 6 months imprisonment. Enjoy some of Umida’s professional “illegal” shots.""

Sauber, Usbekistan, sauber.

Free Will

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Spaß mit Determinismus.

Lied zum Sonntag

caribou läßt wieder von sich hören. anfang april kommt sein neues album "swim" heraus. die erste gratis download single "odessa" ist bereits zu haben. wunderschön. kings of convenience im leichten meldodic minimal hintergrund. pfau. ein denkbar gutes lieblingslied!

 

next dates!

gleich zwei ankündigungen!

terminlich starten wir mit einer gemischten platte beim "bäuerinnentag goes tüwi"

20100304semesteropening_web.jpg taglöhner können ganz interessant werden, wenn man element of crime auch mag. flyer ist mängelhaft - eine jane bin ich noch lange nicht Schreiend

 dann gibt s eine elektronischere veranstaltung vom überaus netten thurnverein! hohlt euch die spektralbrille und ab geht's ....in der kombüse erwarten euch frau moriz und die risa!

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Linkes Rumoren

capitalism1.jpgUnzufrieden mit dem politischen System Österreichs zu sein, geht oft nicht über die hier so beliebte Ois-Oasch-Lamentation hinaus. Umso erfrischender, dass sich selten, aber endlich doch einige Mitmenschen aufraffen, der fetten rechten Hälfte - vom Rand kann man in Krone-Land nicht mehr sprechen - eine linke Alternative entgegenzustellen.

Die halb ironisch benannte Gruppierung Superlinke besteht momentan aus unter hundert Unterzeichnerinnen eines Aufrufs, in dem etwa folgende Worte zu finden sind:

"Eine  Herangehensweise, in der Veränderungen nur durch vorherige
Machtergreifung und -ausübung denkbar sind, lehnen wir genauso ab wie
eine zynische Distanzierung vom politischen Handgemenge unter Betonung
der reinen Lehre und der moralischen Überlegenheit.

Die Befreiung von Unterdrückungs- und Herrschaftsverhältnissen kann
unseres Erachtens nach aber nicht allein Ziel unseres Handelns sein,
sondern muss im umfassenden solidarischen Umgang miteinander ihren
Ausdruck finden. Die Überwindung herrschender Geschlechterverhältnisse,
rassistischer Zuschreibungen und des Kapitalverhältnisses – also die
Perspektive eines guten Lebens für alle – bedarf  vor allem und ganz
konkret des  Eingreifens in Politik, Ökonomie, Medien, Kultur und
Alltag. Es geht uns also um „Kritik im Handgemenge“ und um das
Produzieren und Vertiefen gesellschaftlicher Brüche. Es geht uns  um
den Aufbau von Formen nachkapitalistischer Vergesellschaftung wie um
das Eingreifen in existierende Bewegungen zur Überwindung von
Ausbeutung und Herrschaft – in allen Lebensbereichen!"

Einen innigen Wunsch hätte ich an die sympathischen Aktivisten: Sie mögen doch bitte, bitte, bitte die digitale Dimension der Gesellschaft im Jahr 2010 anerkennen und ihre Vernetzung nicht nur in verrauchten basisdemokratischen Hinterzimmern, sondern auch auf Facebook, in Blogs und in der hierzulande brachliegenden Netzpolitik suchen und finden. Eine Kooperation mit den Organisatoren von #uni brennt und deren Vorzeigemodell digitaler Basisdemokratie wäre das Wichtigste; der jetzige, minimalistische Internetauftritt der Superlinken weist leider noch nicht in diese Richtung.

Am 15.3. findet übrigens um 19 Uhr ein Gesamtplenum im Amerlinghaus statt, zu dem auch Interessierte eingeladen sind. Vielleicht sollte man sich das ansehen.

in Bb 2.0 - A collaborative Sound Project

Soundscapes zum Selbercollagieren.