Allerheiligen wird's, und eine Bildungslücke ist aufzudecken: Wer bisher nicht am Wiener Zentralfriedhof war, sollte das nachholen. Der zweitgrößte Friedhof Europas, gemessen an der Anzahl der Bestatteten - drei Millionen - gar der größte Europas, ist der ZFH ohne Zweifel ein Wien-Erlebnis erster Güte und ein grandioser Naturpark noch dazu. Bei meinem letzten Besuch habe ich dort zwei Fasane (!), zwei Grünspechte, unzählige Eichhörnchen und so manches andere Leben gesichtet. Anreisetipp: Mit dem 6er von Burggasse bis zum ersten Friedhfstor, dann rechts halten für den alten (jüdischen) Teil des ZFH: Es lebe der der Zentralfriedhof. Wer's noch nicht gesehen hat: hier ein paar Anregungen. >>>    Weiterlesen »

Schön langsam wird das Zurückkehren zu schon geposteten Themen hier auffällig. Ist das Repetitionsschmäh (TM)? Oder gar konsequentes Aufgreifen von Themenkomplexen? Sind's Memplexe ? Egal.

Jeeeeedenfalls: 2entences war ja schon Haiku-Epik. EIn Stück strenger ist das hier: Das überaus empfehlenswerte, legendäre Technologie/ Kultur /Politik / Wissenschafts / Medienmagazin Wired hat namhafte Autoren aufgefordert, in nur sechs Wörtern eine Kurzgeschichte zu schreiben. Die Ergebnisse - die Very Short Storys - sind unglaublich gelungen und eigentlich eine neue Form von Literatur.

Kostproben?

Machine. Unexpectedly, I’d invented a time
- Alan Moore

Longed for him. Got him. Shit.
- Margaret Atwood

Osama’s time machine: President Gore concerned.
- Charles Stross

Pause nötig - was tun? Rauchen anfangen? Bürogymnastik ? Mitarbeiter mit Papierfliegern ärgern? Muss nicht sein. Hier der kreative Ausweg aus dem alltäglichen Pausendilemma. Weiterlesen »

Kurz hab ichs schon angedeutet: Der dänische Produzent Anders Trentemoller, schon vor Jahren Geheimtipp in den besseren Minimalclubs dieser Welt, regelmäßig von DJ-Göttern als bester Produzent genannt  und laut unserem Ibiza-Guide Much seit längerem der heiße Scheiß auf der Insel, hat endlich ein vollständiges Album herausgebracht.Wer sich jetzt allerdings vorurteilstypischen Ibiza-Sound erwartet, wird sich wundern: Hier ist stilistische Vielfalt angesagt, und obwohl viele Tracks minimal-like pumpen, gibt's auch recht ruhige, amosphärische Songs und düstere Soundscapes. Stichworte? Plastikman, autechre, Andrea Parker, ne Prise Amon Tobin und sehr viel darke Soundästhetik. 

Obwohl Last Resort bewusst nicht für die Dancefloors produziert wurde, kann man es jedem Track anmerken, dass Herr T. die Clubnächte dieser Welt kennt. EIn perfektes Album zum Chillen vor oder nach der Party. Sollte nicht nur Minimal-Freunden, sondern auch den Goa-Heads helle Begeisterung entlocken. Abgesehen davon: Wenn sogar bekennende HipHop-Fanaten wie ich den graden Beat mal freiwillig loben, dann muss das ja was können. Partysound morgen!

FM4-Feature  Trentemoller auf laut.de   Myspace:Trentemoller   Das Label:Pokerflat

Jetzt hab ich von Stefan die coolsten Sounds für den depressiven Herbst bekommen, und was passiert? Strahlender Sonnenschein, kein bisschen feuchtkaltes Herbstwetter. Verdammt. Nein, natürlich ist jeder Tag dieses schönen Spätherbstes ein Geschenk, denn kalt, feucht und depressiv wird's dann eh von selbst - dann kommen die Suizidsounds dran, versprochen. Tragisch ist nur, dass die wettermäßig angenehmste Zeit des Jahres in meinem Fall mit der Zeit zusammenfält, in der alle alles zgleich von mir arbeitstechnisch haben wollen. Im verregneten August hingegen war Ebbe. Scheiß Petrus.

Otra cosa: Dass man mit nichts außer ... hm, ja, allem, was grad rumliegt, Sound machen kann, haben wir vor langer Zeit mit "music for six drummers and one appartment" schon mal gezeigt.

Noch minimalistischer macht das dustflm - hier gibt's nur ein Shockwave-File, ein knappes Dutzend von minimalistischen Silhouetten und coolen Percussionsound. Sehr nett. Einen neuen Zugang zu den öden Windows-System-Sounds gibt's ja auch. Irgendwie erinnert dieser "What you see is what you hear"-Zugang doch sehr an Coldcuts Natural Rhythm , aber auch an das schöne Timber (das Ding kann ich immer wieder sehen/anhören) - und an dieses total geniale Experiment dieser deutschen Krachexperimentatoren, die in einem "Fantastic Voyages"-Beitrag eben gemeinsam mit "Timber" vorgestellt wurde, an deren Namen ich mich aber partout nicht erinnern kann. Hilfe?