Biosphere - Dropsonde (touch UK 2006)

geir jenssen 

Tromso, Norwegen. Rund 500 Kilometer nördlich des Polarkreises bei einer Jahresmitteltemperatur von 2,5 Grad plus entsteht seit fast 15 Jahren Ambient Techno, der in den folgenden Zeilen einiges an Lobhuldigung erfahren wird.

Die Rede ist von Geir Jenssen alias Biosphere. Vor ein paar Wochen erschien.... weiterlesen

...ein neues Mini-Album namens „Dropsonde“ auf Vinyl, welches sich wieder einmal sehr atmosphärisch, hypnotisch, repetitiv und trancig präsentiert - gschmeidig, gschmeidig kann ich da nur sagen! Im Vergleich zu den letzten Alben ist es eingängiger, weil weniger experimentell, verwendet auch Jazz-Elemente.

Biosphere ist einer der wichtigsten Vertreter des Genres und anlässlich der recht kalten und hartnäckigen Wintertemperaturen hierzulande empfiehlt sich ein Streifzug durch sein Gesamtwerk . Vor 15 Jahren hatte man in Tromso offensichtlich noch einiges zu lachen, das Debüt Album „Microgravity“ (1992) sprüht geradezu vor unbeschwert fröhlich vor sich hinglucksenden Beats, natürlich in Relation zu einer Gegend, wo man so gut wie immer eine Haube braucht. Die Folgealben werden dann immer experimenteller, minimalistischer, Klanglandschaften oft am Rande des Unheimlichen: die Stimmung, die diese Alben erzeugen ist jedenfalls unglaublich. Besonders empfehlen möchte ich neben dem Debüt Album die 1996 erschienene CD „Substrata“ und  „Cirque“ aus dem Jahr 2000 (dort lernt man, was Dub im Schnee ist). Herrlich.

Und dann gibt es da noch die Zusammenarbeit mit HIA (Higher Intelligence Agency, Ambient Techno Musiker aus Birmingham).In diesen Koproduktionen sind Geräusche aus der Umgebung eingearbeitet , wie es sich für Ambient Musik gehört. Ein Konzept, das sich übrigens durch die gesamte Biosphere Musik zieht. So wurde das Album „Polar Sequences“ auf der Spitze eines Berges außerhalb von Tromso produziert, Schneeschmelzwasser - Geräusche inklusive und das Album „Birmingham Frequences“ von Großstadtgeräuschen rhythmisch gespeist. Großartig.

dropsonde

Ende Jänner erscheint das
neue Album „Dropsonde“ auf CD.
Bitte besorgen.

Solange es noch Winter ist.

Kommentare

wunderbare sache das

wie gesagt, ein hoch der struktur.
eins noch: architektur führt uns andernorts...

eh

wirklich haarig wirds, wenn man zB anderorts ein strukturalistisches naturerlebnis fotografiert. mit menschen drauf.