21st century Asian Masters III: Dufte Puppen

Puppen sind nicht nur zum Spielen da. Als menschenförmige Objekte assoziiert man mit ihnen automatisch eine Belebtheit, die sie unheimlich macht. Und irgendwie, irgendwo sind Puppen immer auch ein Fetisch : emotional und erotisch aufgeladene, verstörende Objekte und, als Kinderspielzeug, soziale Trainingsgeräte für das richtige Leben.

An der interessanten Kreuzung zwischen Popkultur, Kunst, Kommerz , Kitsch und totaler Unnachvollziehbarkeit (=Exotik) befindet sich die japanische Puppenkultur, die sich durch eine jahrhundertelange Geschichte und recht schräge Aktionen auszeichnet. Oder gibt's woanders sechs sechs Meter große Marionetten? 

Etsuko Miura zum Beispiel schafft Golo -Puppen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, und auch die hier schon bekannte Junko Mizuno baut schräge Puppen. Auf dieser Gallery-Sammlung zieht es einen noch tiefer in die schräge Welt der japanischen Puppenkunst.

Die Russin Marina Bychkova (Bild) hingegen bastelt mit ihren Puppe Tableaus, die an die klassische Kunstgeschichte erinnern, aber dennoch auf verstörende Weise artifiziell bleiben. 

Gegen den asiatischen Puppenkult stellen westlichere  Künstler ihre Skulpturen - und die sind heutzutage auch ziemlich schräg. Der Franzose Julien Martinez baut Deix-artige Puppenskulpturen, und die Kunst von Tom Kuebler steht sowieso für sich alleine.

Man sieht: Puppenspielen ist mehr, als man denkt. Dem ollen Kokoschka war das schon immer klar.