Minimalismus: 2entences

2entences Die kleine Form hat auch was Schönes, besonders in der Literatur. Dass es möglich ist, spannende Geschichten zu erzählen und dabei mit nur zwei Sätzen auszukommen, zeigt 2entences . In nur zwei Sätzen sollen die Autoren Spannung erzeugen, und dass das geht, belegen die gelungensten Beispiele eindrucksvoll. EIn Meister dieser Form des Erzählens - in der großen Form, zugegeben - ist der hier schon des Öfteren angesprochene amerikanische Autor Chuck Palahniuk . Die ersten Sätze eines Romans, so das Credo des "Fight Club"-Autors, sollen den Leser dazu zwingen, weiterzulesen. Die Minikunstwerke auf 2entences, zeigen, wie das geht. Spannend!

Kommentare

Schön.

Als Gegensatz dazu ein Hinweis, wieso Umberto Ecos Bücher mitunter so ausladend sind:

"...ein idealer Leser, der sehr viel Zeit zur Verfügung hat, mit großem Assoziationsvermögen ausgestattet ist, dessen Enzyklopädie fließende Grenzen hat – keineswegs also irgendeinen Leser."

Bei der kurzen Form bleibt mehr Raum für's Immaginative statt des Assoziativen. Angesichts dieser beiden Gegensätze könnte man möglicherweise auch (was mich als Diplomarbeitschreibenden betrifft) zwei Formen des Phantastischen postulieren; die kurze Form lässt viel Platz, bietet viele Anschlussmöglichkeiten, bietet "freie" Abschweifung, Erhebung, während die lange Form (etwa bei Borges) das Versinken in der Masse der zitierten (und pseudozitierten) Literatur forciert.

Ich bin momentan ziemlich in die Thematik versunken, merkt man's? ;) Und: nein, ich werde das nicht auch noch zum Gegenstand meiner Dipl. machen. Schöner Link, jedenfalls!

moers' ansatz

kannst dich an "stadt der träumenden bücher" erinnern? da gibt's die kurzfristig gehypte historische literaturgattung der "antiklimaktischen Literatur". Erster Satz eines typischen Romans aus dieser Gattung: "Das Universunm explodierte", und dann gehts weiter vom Höhepunkt zum immer Uninteressanteren, bis das Buch nach 500 Seiten total langweilig endet ;-)

Hmm. Das Thema Walter Moers...

und Borges bzw. Südamerikanischer Phantastischer Realismus sollte eigentlich mehrere Dutzend Diplomarbeiten abgeben.

Moers isch schon absolut genial...