andernorts: Yangon

__Es gab in den letzten Monaten immer wieder Positives aus Myanmar/Burma in den Medien zu lesen: zuerst der Baustopp für ein chinesisches Wasserkraftprojekt, dann die zunehmende Öffnung des ehemaligen Militärregimes und nun aktuell die Wiederzulassung der Oppositionspartei NLD unter der Führung von Aung Suun Kyi. Mit diesen bislang eher symbolischen Schritten beginnt hoffentlich ein Weg in eine demokratischere Zukunft, denn bei unserem Besuch im April waren uns die Probleme und die Tragik des reichen Landes zwischen Indien und Südostasien stets bewusst.

Yangon (engl. Rangoon), die frühere Hauptstadt des Landes, war ganz anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Eine Stadt, in der es keine Mopeds gibt - per Militärbefehl -, in der 4,4 Millionen Menschen leben, in der die früheren Ministerien und große Teile der Stadt im noblen Kolonialstil verfallen; eine Stadt mit täglichen Stromausfällen, dem beeindruckendsten religiösen Bauwerk, das ich jemals betreten durfte und tausenden kleiner Teestuben auf den Gehsteigen, an denen man endlos Chinese Tea in der Thermoskanne nachbekommt. Eine Stadt, in der man von der fast indischen Kontaktfreudigkeit der Menschen und ihrer absolut unindischen Höflichkeit beeindruckt wird, trotz oder wegen der politischen Isolation. Ein Hauch von Ostblock-Charme trifft Asien. Hoffentlich bleibt es nicht mehr lange die große Ausnahme; hoffentlich kann es sich seinen Ausnahmestatus erhalten. Ein paar Bilder aus einer anderen Welt, immer noch nicht anständig bearbeitet, I know. Enjoy.