Ein aktueller Filmtipp: Love Exposure

Als einer der wenigen Ozora-Zuhause-Gebliebenen möchte ich aufzeigen, dass  in Wien die Zeit nicht stehen geblieben ist, (verzeiht, ein kleiner Seitenhieb, ich wäre doch selber gern mitgefahren) und auf einen außergewöhnlichen Film hinweisen, der seit Freitag im Top Kino zu sehen ist.

Meine kleine Rezension beim weiterlesen...

"Love Exposure" (Ai no mukidashi) von Sion Siono ist wahrlich ein Epos, und das nicht nur wegen seiner Spieldauer von knapp 4 Stunden.

Der 17jährige Yo lebt als Halbwaise bei seinem Vater, einem katholischen Priester, der seinen Sohn damit bedrängt, ihm jeden Tag die Beichte abnehmen zu wollen, was den Vorzeigeschüler dazu treibt immer anrüchigere Sünden zu begehen, bis er schließlich in der Pornoindustrie als professioneller Mädchen-unter-den-Rock-Knipser landet. Als er sich beim Einlösen einer absurden Wette aber unsterblich in die männerhassende Yoko verliebt, die letzendlich wie der Rest seiner Famile von einer gefährlichen religiösen Sekte in den Bann gezogen wird, deren Anführerin aber, die immer in Begleitung eines Wellensittiches auftaucht und auch ein Auge auf Yo geworfen hat, alle gegeneinander auszuspielen versucht, fängt die Verstrickung erst so richtig an...
Die Mischung aus Coming-of-Age-Drama, dem japanischen schrägen Humor und vor allem die allesamt von der Liebe getriebenen Charaktere machen den Film zu einem besonderen Erlebnis, bei dem der Autorenfilmer Sono, der gegenwärtig an einer Doku über norwegische Black-Metal-Jünger der frühern 90er Jahre arbeitet, mit seinen schrägen Einfällen - dem Himmel sei Dank - Narrenfreiheit genossen haben muss. Den Film zu verpassen wäre da schon die größte Sünde.

Im Namen des perversen Vaters, des perversen Sohnes und des perversen Heiligen Geistes. Amen

Zu sehen täglich um 19.00 im Wiener Top Kino

Der Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=ndqMKd61Wrg