Consulting für Vollpfosten

Au Mann, es muss ja der absolute Oberspaß sein, Ratgeberliteratur für die Wirtschaft zu schreiben, denn anscheinend betteln unzählige Manager und Firmenleiter geradezu darum, Binsenweisheiten schick in Neusprech verpackt auf ihren Schreibtischen zu stapeln, um so Kompetenz vorzutäuschen. Wirkliche Perlen der Weisheit, für die man am Besten gleich einen Denglischen Begriff dazuerfindet, um Hipness und Tatkraft vorzuspiegeln, der Wahnsinn, echt: "Die Boreout-Falle", vom Standard gleich wichtig sogar mit einem Interview geadelt, oh Mannomann, und es braucht gleich zwei Klugscheißer mit Anzügen und verschränkten Armen, um uns die welterschütternden Neuigkeiten aus der fantastisch aufregenden Arbeitswelt zu verklickern: Burnout war gestern und ist was für Luschen, die wahre Gefahr heißt - na? richtig! - Boreout.

Klarer Fall von zu wenig effizient, denn wenn die ohnehin unverschämt teuren Lohnsklaven nicht regelmäßig und methodisch bis ans geistige und körperliche Limit gefordert werden und nicht auch noch nachts von der Firma träumen, läuft etwas schief. Womöglich wird sogar Firmengeld verschwendet, wenn die undankbaren kleinen Scheißer etwa privat telefonieren oder frech Kaffee trinken, statt unablässig dem Endsieg der Firma auf dem Schlachtfeld der Wirtschaft entgegenzuhecheln - und Firmengeld verschwenden ist bekanntlich der Chefetage vorbehalten.

"Wer nicht gestresst ist, ist nicht wichtig", so der famose Titel des Interviews, und in dem Stil gehts dann weiter. Ein Hoch der Effizienz! Wer sich langweilt, arbeitet nicht, und das ist das Übelste, was man sich vorstellen kann: Da fallen den Leuten nur Blödsinnigkeiten ein, was sich alleine dadurch beweist, dass ich diese Zeilen gerade in einer der unerträglich langweiligen Nachtschichten schreibe, die mir die tolle Stadtzeitung im Sinne der neoliberalen relaunchigen Neuordnung der Produktion zumutet. Fad ist böse. Immer dran denken: Arbeit macht frei.

Schwarzer Montag: Der apokalyptische Reiter II

Wenn die Zeiten schlechter werden, rücken die Menschen enger zusammen? Nicht ganz. In Schweden erregt gerade ein Skandal die Gemüter: Mitarbeiter eines LIDL-Supermarktes hatten offenbar etwas dagegen, dass sich Obdachlose an den weggeworfenen Lebensmitteln des Supermarktes bedienten - und diese kurzerhand vergiftet. Vakuumverpackungen wurden sorgfältig geöffnet, um die noch essbare, aber abgelaufene Nahrung mit einem chlorhältigen Reinigungsmittel zu übergießen.

Tja, DAS ist mal angewandte Menschenfeindlichkeit. Nur weil eine internationale Kette etwas nicht mehr verkaufen kann, soll noch lang kein anderer was davon haben, schon gar nicht, wenn er sowieso nicht zur Kundengruppe gehört. LIDL ist ja irgendwie sowieso der große Unsympathler in der ansonsten auch nicht besonders netten Supermarktwelt; letztes Jahr gab's da ja auch noch diesen Skandal mit der Mitarbeiterüberwachung.

Wie war das nochmal grundsätzlich? Ah ja: In Wien wird jeden Tag mehr Brot weggeschmissen, als in Graz konsumiert wird. Und in England wird gleich ein Drittel aller gekauften Lebensmittel im Müll entsorgt. Ach ja: Bei Starbucks in Wien lässt man dafür den ganzen Tag das Wasser laufen. Damit's immer sauber ist. 23,4 Millionen Hochquellwasser gehen dafür drauf. Jeden Tag.Also,bei Starbucks sorgt man sich halt noch um Hygiene.

Was lernen wir daraus? Bei Starbucks randalieren und Müll nicht vom Lidl stehlen. Lieber vom Billa. Sagt schon der Hausverstand!

tamtam gaming: Die Schlacht der lebenden Toten: Left4Dead Demo!

 

Vor kurzem angekündigt, ab sofort als Demo anzuspielen: Valve, die Macher von Half-Life und Portal, erfinden mit Left4Dead ungelogen und ohne Übertreibung das Online-Multiplayergaming neu.

Die Prämisse: Vier Spieler schlagen sich gemeinsam durch eine apokalyptische Welt, in der Hunderte Zombies ihnen ans Leder wollen. Ohne Teamplay geht gar nichts, und nie war das Zusammengehörigkeistgefühl in einem Spiel stärker als hier, wo an jeder Ecke rasende Untote den Weg verstellen. Der virtuelle Director, eine AI im Hintergrund, lässt jede Partie einzigartig werden, da nie klar ist, wo die Gefahr lauert. Für Einsteiger und Fortgeschrittene ein unheimlicher Spaß mit Schockmomenten, "Last-Man-Standing"-Augenblicken und mehr Spannung, als jeder Blockbuster bieten kann.

Wer bislang skeptisch war, ob Multiplayer etwas taugt, sollte umdenken: L4D vereint alle Stärken des gemeinsamen Spielens, verhindert aber durch cleveres Gamedesign die bekannten Probleme wie übermächtige Dauerspielprofis, Griefer oder infantiles Gepose: Hier gehts um Teamplay. Im fertigen Spiel treten Teams von vier Survivors gegen vier Infected-Bosse an, aber das gibt's erst ab Verkaufsstart nächste Woche zu bewundern. 

Die Demo gibt's hier, sollte auf jedem halbwegs aktuellen Rechner lauffähig sein. Team tamtam: In Steam, der Downloadplattform, nach "mandaya" suchen.Hit 'em!

Reality Cracking: NY Times 4/7 2009

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Die Yes Men cracken die Realität grad ganz heftig. 4000 Exemplare der NY Times vom 4.7.2009 wurden in NY verteilt, und da spricht schon viel Optimismus aus dem Cover. Die Online-Ausgabe ist zwar grad notorisch überlastet, aber das Video gibt schon einen netten Überblick über die Aktion. Tomorrow's news, today! Vielleicht mach ich mal ne "Österreich"-Variante. Hoppla, geht ja gar nicht: Die persiflieren sich ja täglich selbst. (via Spreeblick)

Future Tech 2008: What it means to be human

 Jaja, grad habe ich noch gescherzt, dass mit jedem zusätzlichen Lebensjahr die Partys a) anstrengender, aber b) geiler werden, da kommt eine gute Nachricht: Das biologisch mögliche Alter des menschlichen Organismus wird von führenden Gerontobiologen nicht auf mickrige 100-irgendwas geschätzt, sondern ein bisschen höher.

Und zwar auf etwa 1000 Jahre, wie in diesem interessanten Artikel ausgeführt wird.

Das bestätigt zum einen meine Skepsis gegenüber dem Pensionssystem und untermauert andererseits meine schon öfters geäußerte und durchaus ernst gemeinte These, dass wir alle in spätestens etwa 35 Jahren, anstatt den Ruhestand anzutreten, für ein paar weitere Jahrzehnte/Jahrhunderte junggespritzt werden und noch viele, viele Partys vor uns haben dürften. Achja: Die Arbeit machen dann wohl unsere robotischen Herrscher. You go, droids!

Natürlich gibt's medizinisch-philosophischen Widerspruch gegen die provokanten Aussagen etwa eines Aubrey de Grey, der meinte, dass der erste Mensch, der 1000 Jahre erreichen wird, unter Garantie schon heute am Leben ist.

"His plan
will not succeed. Were it to do so, it would undermine what it means to
be human", mäkelt etwa Sherwin Nuland von Yale an den Aussagen der Immortalisten herum. Ich sag nur: Der Mensch ist ein wundersam flexibles Wesen, das sich an alles Mögliche anpassen kann. Genauso gut könnte man ansonsten nämlich argumentieren, dass "what it means to be human" sich in den letzten 2000 Jahren schon so wild gewandelt hat, dass unsere nomadisierenden Vorfahren von vor etwa 160.000 Jahren es schon jetzt nicht mehr derpacken würden.

Singularität und Immortalismus, Mann, Mann, Mann: Wir leben wahrlich in interessanten Zeiten. Naja, der Tod ist sowieso überbewertet.

Schamloser Ausverkauf: Fetenmonster

 Salut, Sellout! Frische Shirts, Flockdruck in zwei Farben, ich bin ja sooo stolz. Für Ladies und Gentlemen, in verschiedenen Varianten, wobei die Damen immer mehr zahlen müssen, was ich nicht verstehe, wofür ich aber auch nix kann. Ich verdien da nix dran! Gar nix! Echt! Hier gehts nur um Street Cred! Cool

Bestellen wie immer im Spreadshirt-Shop hier.

Falls wieder Sammelbestellung angesagt ist, bitte in den Kommentaren organisieren. Ich bitte um Verständnis, dass ich diesmal nicht diese Aktion selbst mache, da ich bis Ende November noch Mörder im Stress bin!

Übrigens: Falls jemand das famose tamtam-Fetenposter haben will: Um 3,99 zu bestellen (mach ich dann bei Bedarf bei Hartlauer), leider "nur" 40x60. Wer mag?

koheletische minidisko 2

und damit uns nicht fad wird, geht die feierei natürlich weiter!

hier der flyer for the partypeoples! 

tamtam party: fette fete für fröhliche freunde

 

Also bitte: Wenn das nicht fett war, dann weiß ichs auch nicht. Ein Riesendankeschön an alle, die mitgeholfen haben, dass unsere Party ein derart denkwürdiges Ereignis werden konnte, allen voran die netten Menschen vom Einbaumöbel, unsere hyperfamosen DJs schabanaga, frau moriz & die risa, Effect und olaf, die die Hütte bis halb sieben früh am Dancefloor festhielten, und die talentierten Wizards von Synapsick, die was auf die Augen gaben.

Würdig! Bilder beim Weiterlesen. Weiterlesen »

Bild des Tages: Obamas neuer Energieminister?

Okay, ich gebs zu, ich hab nur auf die Gelegenheit gewartet, dieses schöne Bild zu posten. Und wie's aussieht, ist diese gekommen: Obamas neues Kabinett könnte Arnold als Energieminister beinhalten. Das wäre keine schlechte Wahl, macht der Mann doch, trotz aller McCain-Unterstützung, respektable und vorwärtsgerichtete Umweltpolitik und ist mit Kalifornien unabhängig vom Rest der US ins Kyotoprotokoll eingestiegen.

 Übrigens: Dass Mr. Universe mal US-Präsident werden könnte, hat schon Mr. William Gibson 1994 (!) in seinem Near-Future-SF-Roman "Virtual Light" vorhergesagt. Gut, dass man bisher dafür allerdings noch US-Staatsbürger seit Geburt sein muss. ANdererseits: Bleder wie Bush kanns ohnedies nimmer kommen. Hoffentlich.

Famoses Firefox-Addon: Juice

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Juice macht das Surfen mit dem Firefox noch ein Stück komfortabler. Das Addon, das momentan in einer stabilen Beta hier zum freien Download bereitsteht, verbindet eine fette Google-Suche mit einfacher Mausbedienung: Einfach Text markieren, leicht ziehen und schon zeigt Juice im praktischen Sidebar die Ergebnisse.

Empfehlung! Wer's gewohnt ist, mag nimmer ohne.