Busdriver macht keine Kompromisse und nimmt keine Gefangenen. Jhelli Beam ist seit 2001 das bereits achte Album des HipHop-Wunderkinds aus LA, und was hier präsentiert wird, ist in der Tat beachtlich: So schnell, jazzig, verspielt und wuchtvoll war HipHop selten zu haben.
Die geistige Verwandtschaft mit Ostküsten-Helden wie Mos Def und vor allem Saul Williams ist nicht abzustreiten, aber es ist vor allem die Verspieltheit des Westküsten-Labels Anticon, die sich hier bemerkbar macht, ohne dass Busdriver auf diesem beheimatet wäre. Busdrivers Raps sind sperrig, schnell und gewandt, die Beats elektronisch, rumpelnd und abstrakt einmal, organisch, komplex und verspielt das andere mal. Spoken Word war nie so skillful, Fast Rap nie so intelligent wie das, was hier auf die Ohren losgelassen wird.
Schon der Opener Split Seconds gibt die Richtung vor, doch was auf den folgenden Tracks geschieht, lässt einen wieder und wieder erfreut aufhorchen: Hier gibt es keine Formel, über klassische Klaviermusik wird ebenso gekonnt gerappt wie über klassische HipHop-Klischees gelästert. Bis zum famosen Schlusstrack Sorry Fuckers vergeht kaum eine Minute ohne freudige Überraschung, in der einem Busdriver mit manischen Synapsenfeuerwerk in den Gehörgängen liegt.
HipHop-Skeptiker, die Wortkaskaden rein gar nichst abgewinnen können, werden durch Busdriver nicht bekehrt werden - hier führt kein Weg in das Rätsel hinein. Busdriver zeigt uns das vitale Herz des HipHop, in spannender, brandaktueller und intelligenter Weise mit Riesenspaß vermengt. Empfehlung für Genre-Expeditionsleiter in den Dschungel einer Musik, die im Untergrund zuhause ist.
"Another dose of verbal head-trip with a side of phat so wacked out and
freewheeling that an energetic hummingbird on crack would have trouble
keeping up", wie dieses Review zu Recht behauptet.