Seit dem 1. Oktober gibt's ja keine Politik mehr, und man bekommt den Eindruck, in eine Art Limbo oder Stasis geraten zu sein, wo sich zwischen Wachen und Träumen so gut wie gar nix tut. Dass dem nicht so ist, zeigt alle Tage wieder Krähwinkel . Benamst nach einem Stück Nestroys, liefern die Macher Woche für Woche Österreichjournalismus von der Basis, mit Medienbeobachtung, TV-Analysen und sehr lesenswerten Kommentaren, nicht ausschließlich zu Österreichischem. Öfter mal reinschauen - hierzulande ist man ja mit kritischen und unabhängigen Medien nicht gerade gesegnet.
Was zum Nächsten führt: Nach dem Vorbild des mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Bild-Blogs machen sich seit geraumer Zeit auch in Österreich Blogger daran, dem mächtigsten Klopapier im Land zu widersprechen. Das Krone-Blog archiviert und sortiert Bemerkenswertes aus dem Kleinformat und sortiert sogar nach Stichworten. Besonders die Auszüge aus dem "Freien Wort", der Leserbriefseite der Krone, auf der traditionellerweise oft das wiedergegeben wird, was man sich als "seriöser" Journalist nicht sagen traut, lassen einen oft an der geistigen Verfassung Österreichs zweifeln.
UPDATE: Auch "Österreich", das besteste Fellnermobil der Republik, hat einen Fan, der drüber blogt . Naja, "Fan" trifft's vielleicht nicht. Nochmals sei mit Bitterkeit auf die gute alte Zeit verwiesen, als Österreich mit "täglich alles" noch ein täglich erscheinendes Satiremagazin hatte. "Österreich" füllt diese Lücke ja ein bisschen.
Das Gemeinste zum Schluss: raketa.at ist schon fast eine Institution. Nicht immer subtil, oft daneben, aber hin und wieder so genial, dass man die echten Nachrichten gar nimmer lesen mag. Das sollte reichen, bis Neuwahlen kommen.