Warnung risa: Wei Hui: Marrying Buddha.
So gelungen Wei Huis erster Roman – "Shanghai Baby" – auch war, so misslungen ist ihr neuer: "Marrying Buddha".
Im ersten, autobiografisch geprägten Roman erzählte Hui die Geschichte der 25- jährigen Coco, die es in Shanghai ziemlich bunt treibt. Wilde Parties, Männer, Sex, Drogen und die daraus entstehenden Problematiken bilden den Kern. Der Tenor des Romans ist schwermütig, leicht deprimierend. Hui schafft es dennoch, die Leser bei Laune zu halten, da sie interessante, tiefergehende Gefilde des Lebens durchschreitet und die Realität gut vor Augen führt.
Hingegen ist "Marrying Buddha" eine miese Fortführung. Es hat ihr wohl nicht gut getan, "Sex and the City" anzusehen, und nach New York zu ziehen. Das zweite Kapitel lässt Hui doch glatt mit einem Zitat von Carrie Bradshaw beginnen. Wo noch im ersten Buch Überlegungen psychologischer als auch poetischer Natur vordergründig waren, bestimmen nun Shoppen, Styling und High Society die Szenerie. Da hilft es auch nicht mehr, wenn sie Konfuzius und Konsorten einfließen lässt, und es die Autorin lieb meint, wenn sie den Roman mit: "Die Stimme sagte: "Heirate Buddha"" enden lässt. Was bleibt, ist ein oberflächliches Dahintümpeln. Hui kann es besser!
Wei Hui: Marrying Buddha. Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin:2005
Anmerkung: Seit heute gibt es die Zusatzkategorie "Warnungen" bei den Empfehlungen. Denn merke: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, und die Lebenszeit ist begrenzt.
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