Backmasking, akustische Illusionen und andere Seltsamkeiten (I)
Könnt Ihr Euch noch erinnern: Metal-Bands wurden einmal ganz üble Dinge nachgesagt.
Satanische Riten bei Plattenaufnahmen, verborgene Bedeutungen von Bandnahmen (ANTI CHRIST/DEATH TO CHRIST) und natürlich das offensichtlich gern praktizierte Backmasking – als Königsdisziplin der verderbten Künste quasi. Nach Ansicht diverser Religionslehrer waren die in Liedern versteckten Botschaften imstande, der arglosen, reinen Jugendseele abnorme Triebe und bizarre Verhaltensweisen einzuimpfen.
Egal, ob etwa ein durchschnittlicher Deicide -Text vorwärts gehört wohl zehntausendmal brutaler ist als sämtliche sublimen Botschaften von Judas Priest („Do It“), den Beatles („The People War beside me“) und Queen („I want to smoke Marijuana“) zusammen… die Suche nach dem Teufelswerk hört nicht auf.
Britney Spears fordert die arglosen Hörer auf, mit ihr zu schlafen,
das Pokemon-Lied treibt dem Bocksfüßigen Millionen von Kinder zu, die ja eigentlich nur spielen wollen,
und Eminems „Hi, My Name Is…“ (Slim Shady) ergibt rückwärts gespielt – Gipfel der Perfidie – folgendes:
Soso. Danke für die Entlarvung. Jetzt wissen wirklich alle, mit wem sie es zu tun haben.
Judas Priest haben übrigens vor Gericht durchaus treffend angemerkt, dass sie – hätten sie die technischen Möglichkeiten gehabt – statt der genannten Aufforderung (wozu eigentlich?) eher Botschaften wie „buy more records“ aufgenommen hätten.
Nun: nicht erst in Zeiten von Sampler und Cubase gibt es umgekehrt abgespielte Sounds – meist wohl eher aus klangmalerischen Gründen als mit dem Ziel, die Welt zu unterjochen. Oder verspürt jemand von Euch irgendwelche dunklen Dränge nach dem Konsum von Pink Floyds „Bike“?
Wenn ja: harret aus, demnächst gibt’s mehr. Mit Venetian Snares, NIN und dem uber-devilish Mr. R. D. James.
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