Screensaven gegen Alzheimer: Distributed Computing
Screensaver sind eine nette, aber eigentlich unsinnige Art, seinem Computer die Zeit zu vertreiben. In den Momenten, in denen man seine mehr oder weniger stolze Rechenleistung nicht benötigt, den Rechner aber nicht extra abschalten will, kann man aber auch etwas Sinnvolles geschehen lassen. Das "Folding@Home"-Projekt etwa nutzt die brachliegende Rechenleistung Tausender Computer von Freiwilligen weltweit, um Berechnungen zur Proteinfaltung anzustellen - diese komplexen biologischen Vorgänge sind an der Entstehung weitverbreiteter Krankheiten wie Alzheimer beteiligt. DIe Rechenleistung, die zur Simulation derartiger komplexer Modelle benötigt wird, kommt von Rechnern, die auf der gazen Welt verteilt stehen und gerade nichts Besseres zu tun haben. Ein weiterer Pluspukt: Das Projekt wird außerdem von der Playstation3 unterstützt - und die mächtige Hardware dieses Spielzeugs trägt mittlerweile 75% der Rechenleistung zu diesem Projekt bei.
Weitere Distributed-Computing-Projekte, die die Vernetzung Tausender gelangweilter Maschinen nutzen:
SETI@Home (Sucht nach Signalen außerirdischer Intelligenzen.)
Climate Prediction ( Erprobt Klimavorhersagen für Zeiträume von 50 bis 100 Jahren.)
World Community Grid - Diese Distributed-Computing-Software stellt verteilte Rechenleistung für Projekte wie FIghtAIDS@Home, das Genome Comparison Project oder das Help Defeat Cancer Project zur Verfügung.
In diesem deutschen Wiki gibt's Infos zu allen DC-Projekten.
Also: Wer wieder mal seine Kiste brachliegen und Windows-Symbole über den Bildschirm fliegen lässt, sollte sich überlegen, ob der Rechenknecht nicht lieber was Sinnvolles tun sollte, während man selbst faul auf der Couch hängt. Gut fürs Karma ist es allemal.
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