Wer hätte das gedacht. Hier haben wir wieder ein schönes Beispiel für die kontinuierliche Subversion der Musikindustrie. DJ Danger Mouse hat vor Jahren schon ganze Herden von Anwälten gegen sich aufgebracht, als er auf seinem "Grey Album" das klassische weiße Album der Beatles mit Jay-Zs "Black Album" remixte. Ein gewisser Herr Panzah Zandahz (das Bild links zeigt übrigens nicht das Albumcover, sondern die Eltern PZs - tja, der Mann hat auch andere künstlerische Ambitionen) hat jetzt ein weiteres kleines, mit großer Wahrscheinlichkeit aber halbkriminelles Wunder vollbracht, nämlich die HipHopisierung von Radiohead. Und es ist famos gelungen, dieses Album, das es fast nirgends zu kaufen, aber mancherorts zu finden gibt.
Die 16 Tracks von "Me and this Army" werden sowohl Radiohead-Fans als auch jenen beifälliges Kopfnicken entlocken, die den unfreiwilligen Collaborators Gift of Gab (von Blackalicious), MF Doom, Mr. Lif oder den Jungle Brothers nicht abgeneigt sind. Eine sehr überzeugende Fusion von Radioheads melancholischen Soundflächen mit den Möglichkeiten des HipHop, ohne aber den Respekt vor den großen, genialen Trenzern von Radiohead zu verlieren.
Wer also wissen will, welche großen ästhetischen Chancen sich HipHop 2005, nach seiner vermeintlichen tausendprozentigen Kommerzialisierung, noch herausspielen kann, sollte sich dieses seltsame Stück Musik zu Gemüte führen. Die fortschreitende Bastardisierung möge weitergehen!